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Dienstag, 28. August 2012

Katherine & Nitmiluk Nationalpark

Unser erster Stop nach der Zwangspause war Kakadu. Ja wir hatten noch einige Plätze nicht besucht, darunter Maguk (Wasserfall), Gungurul (Lookout) und die Gunlom Falls (Wasserfall). Dies war dann aber auch unser letzter Stop in Kakadu. Es ging weiter Richtung Katherine mit einer Übernachtung in der alten Goldgräberstadt Pine Creek.

 Maguk


Gunlom

Auf dem Weg zum Gungurul Lookout

Am nächsten Morgen sind wir zunächst zu den Edith Falls inmitten des Nitmiluk Nationalparks gefahren. Wir sind ein wenig Baden gegangen und ich habe dann noch den 2,6km langen Wanderweg um die Wasserfälle herum mitgenommen. [Leider habe ich keine Bilder vom Wanderweg und den anderen Wasserfällen, da die Mädels nicht mit mir gekommen sind und ich ja alle meine Bilder mit der Kamera verloren habe]




Dann sind wir in Katherine angekommen. Katherine ist die drittgrösste Stadt im Northern territory nach Darwin und Alice Springs. Aber glaubt mir, dass Katherine ist ein Dorf im Nirgendwo. Wir haben an den Hot Springs entspannt und haben uns noch den Low Level Nature Park in Katherine angeschaut.
Am nächsten Morgen ging es dann auf zur Katherine Gorge, die auch im Nitmiluk Nationalpark liegt. Die Katherine Gorge ist ein Fluss, der sich durch insgesamt 12 verschiedene Schluchten windet. Eine Art kleiner Grand Canyon sozusagen.Wir haben uns dazu entschlossen, die Schluchten vom Wasser aus anzuschauen, denn die Walks waren eindeutig zu lang. Da könnte man Tage verbringen. Wir haben uns aber nicht wie man denkt auf einen Bootstrip eingebucht. Nein, wir haben uns Kajaks für den ganzen Tag ausgeliehen und sind durch atemberaubende Sandsteinschluchten gepaddelt. 







Absolut aufregend. Allerdings nur etwa bis zur Mittagszeit, denn dann passierte mal wieder ein Albtraum. Als wir unser Kajak gerade von der dritten in die vierte Schlucht getragen haben merkte ich auf einmal, dass meine eigentlich an der Schwimmweste befestigte Kamera verschwunden ist. Ich habe keine Ahnung was passiert ist. Wir haben über eine Stunde lang nach der Kamera gesucht. Fehlanzeige. Ich war absolut am Boden zerstört und frustriert, denn dieses Mal war alles weg. Die Kamera, meine Ersatzbatterien, die Kameratasche und die SPEICHERKARTE! Dass ich mir vor einem Monat erst eine neue Kamera für 150$ gekauft habe, war da fast schon Nebensache. Alle Bilder der letzten 4 Wochen waren für immer irgendwo verschollen, da ich sie noch nicht auf meinem Laptop gesichert habe. Ich war am Tiefpunkt, denn all diese Bilder und erinnerungen sind einzig und allein in meinem Kopf nun und können nie mehr visualisiert werden. Der Tag war gelaufen für mich. So schön die Schluchten der Katherine Gorge auch waren, nichts konnte mich an diesem Tag mehr aufheitern. Wir sind dann zurückgepaddelt und ich habe mir dann aus Frust erstmal ein Magnum mit weisser Schokolade für 5$ gegönnt. Ich wollte gar nicht weiter über das Geld nachdenken, das ich nun bereits zum zweiten Mal innerhalb von einem Monat für einen neue Kamera investieren müsste. Zurück in Katherine habe ich mich dann gleich auf den Weg gemacht eine neue Kamera zu besorgen. Da war dann auch schon das nächste Problem. Finde mal einen Laden in einem Outbackstädtchen wie Katherine, der Digitalkameras verkauft. In 4 verschiedenen Läden war ich. Entweder hatten sie keine Digitalkameras auf Lager oder nur 2 bis 3, die dann aber auch gleich mal 400$ kosten. Letztendlich habe ich dann doch noch einen Laden gefunden, der, wenn auch nicht viele, aber immerhin meinen Ansprüchen genügend, Kameras auf Lager hatte. Leider gab es mein so geliebtes Canon Model nicht mehr, aber immerhin konnte ich wenigstens die letzte verbleibende Canon Powershot in Katherine für 200$ ergattern.
Was für eine blöde Geschichte wieder. Für Kamera und Auto habe ich nun die Letzten Tage fast 1000$ augegeben. Absolut unnötig und meine Stimmung war dementsprechend echt im Eimer. Ich habe die Mädels gefragt, ob wir einfach mal einen Tag Pause in Katherine machen können, damit ich mich selbst wieder fangen kann und meine Lust wiederfinde, den Trip fortzusetzen. Mitfühlend haben sie selbstverständlich zugestimmt.

Ja und nun sitze ich hier in der Bibliothek von Katherine, fast 1000$ ärmer und den emotionalen Verlust meiner tollen Bilder der letzten Wochen zu verkraften. Aber nachdem ich diesen Post beendet habe, ist Schluss mit Trübsal blasen. Das Geld und die Bilder sind fort… für immer. Ändern kann ich es jetzt eh nicht mehr . Ab jetzt freue ich mich wieder auf das was kommt. Und es wird spektakulär. Morgen geht es den Victoria Highway weiter Richtung Kununurra. Nach 5,5 Monaten verlasse ich dann endlich das Northern Territory und begebe mich auf nach Western Australia, der letzte verbleibende Bundestaat Australiens, den ich noch nicht besucht habe. Wahrscheinlich hört ihr erst wieder von mir in ca. 3 Wochen aus Broome, da ich glaube, dass es auf dem Weg von Katherine nach Broome nicht wirklich viele Internetzugänge gibt. Bis dann und viele Grüße nach Hause.

Des Schicksal's Wille

Als wir die 4WD Strasse von den Jim Jim Falls wieder verlassen haben, konnte ich es noch gar nicht glauben, dass wir diese Strasse echt in meinem Auto ohne Probleme bezwungen hatten. Dann stellte ich allerdings fest, dass das Lenkrad ziemlich schwer zu lenken ging. Ich dachte erst, dass irgendwas an der Achse ist. Als wir dann am Zelt platz angekommen sind, fing auf einmal an Rauch aus der Motorhaube aufzusteigen. Ach du Scheiße! Ein Blick unter das Auto verriet mir dann, das wir irgendwas Flüssiges verlieren, denn es war ziemlich nass und irgendetwas tropfte auch auf den Boden. Nachdem der Motor ein wenig heruntergekühlt war, checkte ich das ganze mal genauer. Es war definitiv Flüssigkeit der Servolenkung. Ein Blick unter die Motorhaube verriet mir auch, dass das Leck höchstwahrscheinlich von irgendeinem Ventil an der Lenkung kommen muss, da es da am feuchtesten war. Fakt war, ein Mechaniker musste heran. Unglücklicherweise  war der nächste Mechaniker in Jabiru. Anstatt unseren Trip Richtung Katherine fortzusetzen, sind wir dann am nächsten Tag zurück nach Jabiru gefahren. Nach einem halben Tag in Jabiru hat der Mechaniker uns dann eine sehr ernüchternde Nachricht überreicht. Es war definitiv ein Leck an der Servolenkung. Das Problem war, dass der Mechaniker nicht die passenden Werkzeuge zur Hand hatte. Er musste also komplett neue Teile bestellen. Es traf mich wie ein Schlag ins Gesicht. Wir müssten 5 Tage warten bis die neuen Teile da sind.WAS!?!?! 5 Tage in Jabiru? NIEMALS werde ich 5 Tage in diesem Loch verbringen. Zudem sagte er dann, dass es um die 1200$ kosten würde. Ich war frustriert. Es gab nur eine mögliche Alternative. Wir könnten 300km zurück nach Darwin fahren, da es dort spezialisiertere mechaniker gibt. Die Gefahr bestand darin, dass wir vielleicht auch noch die Pumpe der Servolenkung schrotten würden. Wir sind dann dennoch nach Darwin gefahren, denn ich wollte absolut nicht 5 Tage in Jabiru verbringen.
3 weitere Tage haben wir dann in Darwin verbacht, denn die Mechaniker dort haben uns mitgeteilt, dass das Leck so schlimm ist, dass man neue Teile einbauen müsse. Und diese Teile mussten natürlich auch erst angefordert werden. Naja wenigstens mussten wir nur 3 Tage anstatt 5 Tage warten. Und der ganze Spaß hat mich dann Gott sei Dank doch „nur“ 670$ gekostet. In den 3 Tagen haben wir mehr oder weniger relaxt in Darwin. Ich wurde ein wenig „kanadisiert“ von Erin und Teresa. Es gab Pancakes mit Maple Syrup (Eierkuchen mit Ahornsirup) zum Frühstück und Smorrs. Für Smorrs grillt man Marshmallows am Lagerfeuer und packt diese dann zusammen mit Schokolade zwichen 2 Kekse. Sündhaft lecker :)
Nach 3 Tagen Zwangspause in Darwin ging es dann endlich wieder zurück auf die Strasse…

Kakadu Nationalpark


Zunächst ein kleiner Hinweis: Habe meine Kamera mal wieder verloren. Deshalb sind viele Bilder der nächsten 3 Posts von Erin, Teresa oder eine Kopie meiner bei facebook hochgeladenen Bilder. Sorry, dass ich euch viele schöne Bilder nicht zeigen kann. Über das Schicksal meiner Kamera lest ihr im übernächsten Post.

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Was für aufregende 4 letzte Tage. Der Ausflug in den Kakadu Nationalpark war ein Ausflug ins Paradies und in eines der facettenreichsten Gebiete Australiens überhaupt. Teebaumsavannen, unzählige Vögel, Felsformationen, Höhlenmalereien, unglaubliche Lookouts, Billabongs und Sümpfe … Alles gab es zu bestaunen.
Nach unserem Abstecher in den Litchfield Nationalpark ging es den Stuart Highway zurück Richtung Darwin. An einem Woolworths in Coolalinga haben wir dann unsere Vorräte aufgestockt und dann ging es dieses Mal auch für mich endlich wieder an einen neuen Ort. Der Weg führte uns auf den Arnhem Highway, der fast gerade aus 250km durch den Mary River National Park und den Kakadu National Park nach Jabiru, der einzig größeren Stadt in Kakadu, führt. Aber bevor wir in den Park gefahren sind haben wir einen Halt am Kulturzentrum "Window of the Wetlands" gemacht, von wo aus man einen tollen Ausblick auf die flache und sehr nasse/sumpfige Umgebung hat.




Dann kam das erste Highlight unseres Roadtrips für mich. Ich hatte ja bis jetzt schon so ziemlich jedes Tier in Australien gesehen, das es gibt. Känguruhs, Koalas, Delfine, Schlangen und und und... Ein sehr populäres Tier habe ich bis jetzt allerdings noch nicht in der Wildnis gesehen. Ehrfürchtige Krokodile. Und hier war nun die Chance. Wir haben Halt am Adelaide River gemacht. Ich konnte die Mädels überreden uns auf eine 1-stündige Bootstour einzubuchen. Im Adelaide River leben ziemlich viele und sehr große Salzwasserkrokodile. Die Bootsführerin hat dann versucht die Krokodile mit Frischfleisch anzulocken. Erfolgreich. Wir wurden Augenzeugen, wie dieses prächtige Raubtier seine Beute schnappt. Das war schon ganz schön beängstigend, wenn ein Krokodil nur ein paar Meter neben dir aus dem Wasser springt und das Maul aufreißt.





Dann ging es weitere 2 Stunden den Highway entlang mitten hinein in den Kakadu Nationalpark und zu unserem Campingplatz für die nächsten 2 Nächte, dem Aurora Kakadu Resort, ca. 40 km westlich von Jabiru. Am nächsten Morgen fingen wir dann an den Park genauer zu erkunden. Unser Weg führte uns zunächst nach Mamukala. Mamukala ist ein Ort, wo man Ausblick über einen ganzen Billabong hat. Was ist ein Billabong? fragt ihr Euch jetzt wahrscheinlich. In der Regenzeit sind viele Teile des Parks überschwemmt und viele Bäche werden zu reißenden Strömen. Nicht umsonst wird die Region auch Wetlands gennant. Billabongs sind Überbleibsel der Regenzeit. Sumpfartige Teiche trifft es am ehesten, die aber in der Trockenzeit keine direkte Verbindung zu Flüssen haben. Aber schaut euch selbst die Bilder des Mamukala Billabong an. Sooo idyllisch.





Dann ging es weiter nach Jabiru um aufzutanken. Ziemlich komisches Dorf. Irgendwie wohnen hier nur Aboriginals, aber es gibt ein richtiges Shoppingcenter, Post, eine kleine Klinik, Bäckerei, Tankstelle und alles was man zum leben braucht. Dennoch gibt es hier nicht allzuviel zu bestaunen, weshalb wir uns dann auch weiter auf den Weg Richtugn Süden begeben haben.

Lunch in Jabiru

Der Weg führte uns zum Nourlangie Rock. Ihr müsst Euch vorstellen, dass die östliche Grenze des Kakadu Parks von Steilklippen durchzogen sind, die die Grenze zum anliegenden Arnhemland sind. Der Nourlangie Rock ist ein Ausläufer dieser Steilklippen. Wir wussten nicht so recht was uns dort erwarten würde. Kurz vor dem Fels sind wir zu einem Lookout gefahren, von dem man einen wunderschönen Ausblick auf den Nourlangie Rock hatte. Zudem gab es einen Wanderweg um den anliegenden Billabaong. Dann ging es zum Nourlangie Rock selbst. Auf dem 1,5km langen Wanderweg waren wir aber ziemlich erstaunt. Hier gab es einige der Schönsten und ältesten Höhlenmalereien Australiens (bis vor 20000 Jahren) der Aboriginals zu besichtigen. Das war echt beeindruckend. 






Weiter ging es dann zum Ubirr Rock, wo wir den Sonnenuntergang anschauen wollten. Am Fusse des Ubirrs haben wir uns weitere Gallerien von Höhlenmalereien der Aboriginals angeschaut. Dann ging es aber hinauf auf den Fels und wir haben uns einen wunderschönen Sonnenuntergang über den Wetlands angeschaut.





Am nächsten Tag haben wir zunächst unsere Vorräte in Jabiru aufgestockt und sind dann eine unbefestigte Starsse nach Gubara gefahren. Eigentlich wussten wir gar nicht so recht, was uns dort erwartet. Wir haben dann einen 3km langen Fussmarsch hingelegt und sind am Ende in einer Schlucht angelangt, wo es Wasserlöcher zu bestaunen gibt. Leider ist es hier nur richtig spektakulär während der Regenzeit.
Dann ging es weiter den Arnhem Highway entlang Richtung Cooinda, wo wir für weitere 2 Nächte unser Zelt aufgeschlagen haben. Gleich neben dem Zeltplatz gab es ein weiteres Billabong mit dem Namen „Yellow Water“. Es war dort wunderschön und so idyllisch. Ein toller Platz um einfach zu entspannen und den Sonnenuntergang zu bewundern.



 
Am nächsten Tag sollte es dann Ernst werden. Das absolute Highlight des Kakadu Nationalparks stand auf dem Programm: Die Jim Jim Falls. Der Weg dorthin ist rau. Alle Ranger und Touristellen haben uns gesagt, dass wir mit unserem Wagen die letzten 5km zu den Jim Jim Falls nicht befahren könnten, da wir einfach zu wenig Bodenfreiheit haben. Entgegen aller Warnungen wollten wir aber nicht verzichten und haben uns auf die Piste begeben. Das war mit Abstand die härteste Strasse, die ich bis jetzt befahren habe. Unglaubliche Bodenwellen. Es ging über Steine und felsen, Durch Bäche und sehr weichen Sand. Aber wir haben es tatsächlich geschafft. Am Parkplatz war unser Auto der einzigste Kombi umkreist von Jeeps und ziemlich großen Tourbussen.

Der Weg war rau ...


... eine Tanzeinlage auf der Strasse zwischendurch ...


... und wir haben es tatsächlich zu den Jim Jim Falls geschafft!



Und wir wurden entschädigt. Jim Jim Falls ist ein magischer Ort. Einen Wasserfall gab es fast nicht. Es ist ja Trockenzeit. Aber die Umgebung herum ist einfach nur paradisisch. Die Klippen sind über 200m hoch, der Jim Jim Wasserfall stürzt sich 215m in die Tiefe. Im Tal gibt es unglaublich grüne Bäume und Felsen. Und am Ende des Tals gibt es sogar ein Wasserloch und Sandstrand zum Schwimmen. Zusammen mit Cradle Mountain auf Tasmanien ist dieser Ort bis jetzt der Eindrucksvollste und Schönste, den ich bis jetzt in Australien besucht habe.







Zurück ging es die Buckelpiste und alles schien als ob es ein weiterer perfekter Tag werden würde. Dann zeigte sich aber mal wieder auf dem Weg zurück zum Campingplatz, wie nah Glück und Unglück, Freud und Leid und was auch immer beieinander liegen. Gerade noch im Paradies ändert sich die Stimmungslage innerhalb von Sekunden. Wieso? Lest es im nächsten Post…