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Dienstag, 4. Oktober 2011

Das Farmleben in Bundaberg

Jetzt habe ich mich schon so lang nicht mehr gemeldet. Warum? Ganz einfach. Die letzten 2 Wochen war ich total ausgelastet und war froh mal eine ruhige Minute zum Relaxen zu finden. Nach den Eindrücken der letzten paar Wochen, brauchte ich unbedingt mal eine Pause vom Reisen. Dieses ständige Reisen, jeden Tag ein anderes Hostel finden und sich nach diversen Zeitplänen richten, ist auf Dauer auch ganz schön anstrengend. Bundaberg liegt auf dem Weg nach Cairns und es gibt dort einige Working Hostels. Warum also dort nicht mal Halt machen. Vielleicht gibt es dort auch einen Job. Vor 2 Wochen bin ich mit Lena dann in Bundaberg angekommen. Wir haben uns ins City Centre Backpackers eingecheckt. Zunächst für zwei Nächte, danach jeweils für wöchentliche Raten. Lena ist nach den ersten beiden Nächten dann weitergereist, da sie ein Platz auf einem Segelboot gefunden hat und nun die ganzen Inseln an der Ostküste besucht. Ich habe mich auf ins Farmleben gestürzt. Die Working Hostels vermitteln dir Farmjobs und kümmern sich um den Transport. Dafür checkst du in dieses Hostel ein und zahlst ordentlich. Ein schlaues Business-Modell also. Naja jedenfalls bin ich jetzt schon über 2 Wochen hier und musste die letzten 13 Tage am Stück arbeiten, inklusive Samstag und Sonntag. Ich war auf zwei Sweet Potatoe Farmen (Süßkartoffeln), einer Cherry Tomatoe Farm (Cocktailtomaten), einer Zucchini Farm und einer Capsicum Farm (Paprika). Die arbeit war immer das Gleiche. Früchte pflücken, was das Zeug hält, da man pro Eimer bezahlt wird. Manchmal ist das echt Ausbeute. Ich war an einem Sonntag 11 Stunden Cherry Tomatoes pflücken und habe gerade mal 70$ bekommen. Das ist der Horror. Aber es ist auf jeden Fall eine nette Erfahrung hier, einfach mal auf verschiedenen Farmen den Alltag mitzubekommen. Neben dem Früchte pflücken, durfte ich auch einmal Rollrasen auf zwei Grundstücken verlegen. Die Australier stehen total auf Rollrasen. Der Job war auch stündlich bezahlt J Auf der Sweet Potatoe Farm durfte ich dann auch das erste Mal in meinem Leben einen Traktor fahren. War voll gemein. Ich durfte den Traktor durch die Kartoffelreihen fahren, während die anderen Backpacker hinten die Kartoffeln aufladen mussten ;) Gestern und vorgestern mussten wir Kartoffelpflanzen beschneiden (Cutting) und danach auf einem neuen Feld anpflanzen (Planting). Sehr interessant.
Im Hostel sind mal wieder super viele nette Leute mit denen man viel Spaß hat. Bundaberg ist nur leider ein Provinznest, wo es mehr als eine Rumbrennerei als Sightseeing nicht zu bestaunen gibt. Machen kann man hier so gut wie gar nichts, außer arbeiten. Ich mag allerdings diesen Queenslander Baustil hier. Man kommt sich irgendwie ein wenig vor, als sei man im Wilden Westen. Schaut Euch am besten die folgenden Bilder an, dann könnt ihr mein Leben in den letzten Wochen etwas besser nachvollziehen. 







Und so sieht es aus, wenn sich 3 Leute in einem Zimmer eine Steckdose teilen :)


Auf der Zucchini-Farm


Nebenan war ein Zuckerrohrfeld. Musste doch gleich mal testen, ob das Zeug wirklich nach Zucker schmeckt!


Der übelste Job überhaupt. Cherry-Tomaten pflücken. Ich musste an einem Sonntag 11 Stunden lang arbeiten und habe gerade einmal 70$ bekommen. Moderne Sklaventreiberei und eine interessante Erfahrung.


Auf der Paprikaffarm


Jeden Tag hieß es zwischen 4:50 Uhr und 6 Uhr Abfahrt zur Farm. Verdammt früh, aber man bekommt ein paar wundervolle Sonnenaufgänge zu sehen.


Auf der Süßkartoffelfarm entdeckten wir dann die Haut einer Schlange, die sich gehäutet hatte. Uhhhh, verdammt lang dieses Vieh. Der möchte ich nicht in echt begegnen.


Donnerstag, 15. September 2011

Rainbow Beach & Fraser Island

Liebe Freunde und Familie zu Hause in Deutschland,
dies wird der mit Abstand beeindruckenste Post, den dieser Blog bis jetzt gesehen hat. Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Ich wusste, dass irgendwann der Moment kommt, dass ich Bilder mit meinen Augen sehe, die ich nie wieder vergessen werde. Allerdings hätte ich nie erwartet, dass dieser Moment schon nach einem Monat in Australien kommt. Ich liebe Australien! Sorry, aber diese Eindrücke kann ich nicht mit den folgenden Bilder beschreiben, mit Worten schon gar nicht. Mein 5-tägiger Ausflug nach Rainbow Beach und Fraser Island war traumhaft. Wunderschöne Sanddünen, ewig lange Sandstrände, strahlend blaue Seen, grüne Wälder…

Am Samstag sind wir nach 3 Std. Fahrt mit dem Bus im Dingos Hostel in Rainbow Beach angekommen. Rainbow Beach ist ein 1100 Einwohner Dorf, in dem es außer einer Hauptstrasse eigentlich auch nicht viel mehr gibt. Als erstes wurde mir klar, dass ich wohl die nächsten Tage von der Außenwelt abgeschnitten sein werde. Kein Internet und auch keine Mobilfunkverbindung. Nachdem wir eingecheckt hatten, haben wir um 2 Uhr ein Security Briefing für die 3 Tages-Tour auf Fraser Island bekommen. Danach wurden die Gruppen eingeteilt. Wir waren ungefähr um die 30 Leute und wurden auf 4 Autos aufgeteilt. Lena und ich hatten noch Katrin (aus Deutschland), Doug, Adam und Chad (alle aus England) an Board. Nach der Einweisung sind wir dann erstmal auf den Carlo Sandblow gelaufen, eine wunderschöne Sanddüne. Wir sind Sandboarden gewesen und haben den bis jetzt schönsten Sonnenuntergang in meinem Leben gesehen. Unbeschreiblich. 









Am Abend haben wir uns dann alle noch bei einem Bierchen im Hostel näher kennengelernt und sind zu späterer Stunde noch ins Nachbarhostel gegangen, um ein wenig Karaoke zu singen. Außerdem haben wir in unserem Hostel für unsere Gruppe noch für 171$ Alkoholvorräte für die kommenden drei Tage auf Fraser vorbestellt. Am Sonntag hieß es dann um 7 Uhr aufstehen, um die Autos startklar zu machen. Dann ging es endlich los. Ich durfte zuerst unser Auto fahren. Zunächst über Asphalt zum Inskip Point. Dann ging es durch sehr weichen Sand zur Fähre. Brendan, unser Australischer Guide, sagte nur: „1st or 2nd gear, don’t change the gear while you’re driving through the sand, just keep your feet on the gas pedal. Do you think you can handle this?“ Soll einfach heißen Gang rein und drück aufs Gas J Aber was für eine Frage. Klar bekomme ich das hin. Geiles Gefühl ein Fahrzeug durch dermaßen weichen Sand zu steuern. Als wir auf der Fähre waren haben wir dann einen ganzen Schwarm an Delphinen gesehen.  Als ich dann von der Fähre gefahren bin wartete der 75 Mile Beach auf mich. Man kann das nicht beschreiben. Wir sind die drei Tage endlos lange Strände langgefahren, zwischendurch mal durch den Wald auf engen Sandpisten, wir sind durch Flüsse gefahren und waren von der Zivilisation weiter entfernt als jemals zuvor. Auf dem Weg habe ich auch mein erstes Wallaby (kleines Känguruh) über die Straße hoppeln sehen.
















Als erstes stoppten wir am Lake McKenzie. Ich habe niemals zuvor so klares Wasser gesehen. Gepaart mit einem sehr feinen Sandstrand und dem Wald im Hintergrund, kam dieser Ort dem „Paradies“ schon sehr nah. 




Danach sind wir bis zum Cathedral Beach gefahren, wo unser Lager für die nächsten zwei Nächte war. Wir haben in Zelten geschlafen und mussten unser Essen selbst zubereiten. Danach machten wir uns an die am Vortag bestellten Alkoholreserven. Ich führe das lieber nicht weiter aus. Ich kann nur sagen, wenn die Engländer eines draufhaben, dann sind es Trinkspiele und eine ganze Meute zum geselligen Besäufnis zu überreden. Aus dem Trinkspiel wurde zu späterer Stunde ein Zieh-Dich-Aus-Spielchen. Aber belassen wir es dabei ;) Uns wurde die ganze Zeit gepredigt, wir sollen kein  Essen im Camp herumliegen lassen, weil sonst die Dingos (wilde Hunde) kommen und das Zeug wegfuttern. Natürlich hat unsere gesamte Gruppe, einschließlich mir, vergessen, unsere Food Box zurück auf den Trailer zu stellen. Hat uns doch ein Dingo in der Nacht das gesamte Fleisch weggefuttert. Naja unsere Gesichter am nächsten Morgen hättet ihr lieber nicht sehen sollen. Entsetzen pur. 




 
Am zweiten Tag auf Fraser ging es dann zunächst zu den Champagne Pools, einer netten Badestätte, wo wir auch einen Wal im Meer gesehen haben. Danach ging es zum Indian Heads. Ich sage hierzu lieber nichts, sondern lasse einfach die Bilder sprechen. Von den Klippen konnten wir sogar Wale, Schildkröten und Rochen im Meer sehen. Eindrücke, die sich eingebrannt haben. Danach ging es zu einem Creek, einem Bach, in dem man sich herunter treiben lassen konnte. Ich habe leider davon keine Bilder, aber es war traumhaft. 






 Die zweite Nacht im Lager war ähnlich der Ersten. Weiter Kommentare spare ich mir. Am dritten Tag ging es dann noch zum Maheno Shiffswrack und dem Lake Wabby bevor wir zurück nach Rainbow Beach gefahren sind.






 Die Leute waren abermals super, es hat richtig Spaß gemacht und endlich habe ich mal die wahre Schönheit Australiens kennengelernt. Ich übertreibe wirklich nicht, wenn ich sage, dass ich vorher noch nie solche Bilder vor Augen hatte. Ich dachte immer nur, dass es sowas nur auf Bildern und im Fernsehen gibt.

Heute (Mittwoch) sind wir dann nach Bundaberg gefahren. Entweder finden wir hier etwas Arbeit oder wir reisen weiter Richtung Agnes Water / Town of 1770. Mal schauen…

PS: Ich hoffe die Bilder haben Euch nicht allzu neidisch gemacht ;)