Seiten

.

.

Dienstag, 30. Juli 2013

Der krönende Abschluss Teil II

Nach unserer Rückkehr von Karijini wurde ich dann auch ganz schnell wieder von der Realität eingeholt. Fakt war, ich hatte nur noch 3 Tage in Karratha bevor es auf nach Adelaide ging. So langsam klingelte es dann bei mir, dass der Abschied von Australien kurz bevorsteht. Meine letzten 3 Tage in Karratha waren allerdings eher hektisch als erholsam, da ich auch noch im Hotel arbeiten musste. Irgendwie hatte ich überhaupt keine Ahnung, wann ich denn packen sollte. Als ich dann Samstag angefangen hatte zu packen, wurde kam eine andere Frage auf: Wie soll ich denn bitte mein ganzes Zeug wieder in 2 Backpacks packen??? Das hat mich ziemlich gestresst, aber nach einer Ausmisstaktion habe ich es letzendlich hinbekommen. 
Am Freitag hatte ich dann meine letzte Schicht im Bottle Shop. Mit Kim und Greg, den Managern im Bottle Shop hatte ich immer ziemlich viel Spaß. Und anscheinend haben sie meine Arbeit auch geschätzt. Zum Abschied gab es einen Kaffee mit Blaubeer-Käsekuchen und oben drein gleich noch 24 Dosen mit Wild Turkey Wiskey + Cola. 



Die letzten Tage standen dann ganz im Abschied vom Hotel. 








Am Samstag wurde ich dann noch ein letztes Mal überwältigt. Es stand eine Abschiedsparty auf dem Programm. Wir haben getrunken und gefeiert bis in die Morgenstunden. Greg hat sogar aus seinem Van eine Lasershow auf der gegenüberliegenden Hauswand abgeliefert. Man konnte sogar lesen: "Good Bye Seb" Und meine Kollegen und Hausbewohner haben mir sogar noch eine große Abschiedskarte geschenkt in die jeder etwas geschrieben hatte. 





Sonntag morgen hieß es dann entgültig Abschied nehmen. Ein letzter sehr sehr schmerzhafter Akt stand noch auf dem Programm. Die Schlüsselübergabe von Brendan. Mike ist nun der neue Besitzer und ich hoffe Brendan wird ihn noch weit bringen. unten seht ihr das letzte Bild von Brendan. Er hat mich soweit gebracht und soviel Geld gekostet. Letzendlich habe ich mit Brendan unvergessliche Abenteuer erlebt, die ich nie vergessen werde und die auch kein Geld der Welt aufwiegen kann. Die Zeit als ich in Darwin in Brendan geschlafen habe, als ich mich ohne Kupplung zum Mechaniker gerettet habe, all die Roadtrips und Eigenheiten Brendans. Unvergesslich! 


Meine Gefühlslage, als ich dann auf dem Flughafen in Karratha in den Flieger gestiegen bin,  ist unbeschreiblich. Emotional war ich - und bin ich irgendwie bis jetzt noch 2 Tage später - ziemlich aufgewühlt. Meine Zeit in Karratha war wunderschön. Auch unter dem emotionalen Einfluss der letzten Tage, kann ich glaube ich behaupten, dass ich in Karratha die beste Zeit in Australien überhaupt hatte. Und eines kann ich Euch auch sagen. Der Grund, weshalb ich nicht mein ganzen Leben herumreisen kann, ist folgender. Jedes Mal fühle ich mich so schlecht und traurig, wieder einmal ein paar liebgewonne Leute zurückgelassen. Bei den Leuten in Karratha ist es mir dieses Mal noch schwerer Gefallen, da ich mit ihnen gewohnt und gearbeitet habe. Das Gefühl als ich in den Flieger gestiegen bin. Ich hasse es. Man lässt wieder einmal alles zurück und beginnt bei Null. Das ist das Einzigste was mir so langsam aber sicher zum Hals heraushängt. Hinzu kommt dieses Mal noch die Gewissheit, dass ich in 5 Tagen Australien verlasse. Ich sitze im Flieger. Nur ich und meine 2 Backpacks. Genau wie am Anfang meiner Reise und doch total verschieden, da ich soviel erlebt habe. Nein ich kann mein Gefühl einfach nicht beschreiben, denn wegen der Trauer fühle ich auch Aufregung und Freude, dass ich in Karratha eine geniale Zeit hatte und nun weitere Abenteuer nach Australien auf mich warten. Ich bin im absoluten Gefühlschaos.

Um aber noch einmal auf die Fakten zurück zu kommen, ich habe soviel gelernt hier in Karratha. Dass ich nach 2 Jahren in Australien in einem Hotel als Barkeeper enden würde, wer hätte das gedacht. Kundenservice in Englisch. Mein Spezialgebiet jetzte ;) Ich hatte ja bisher auch noch gar nicht das Trinkgeld erwähnt. An manchen Tagen gab es neben dem normalen gehalt auch noch soviel Trinkgeld, dass ich diese Tage nur vom Trinkgeld leben konnte. Mein Highlight waren 50$ von einer Person. Alles in allem war es der perfekte Job und ließ mich realisieren, was ich mir von Australien erhofft hatte: Einmal in einem völlig neuen Gebiet in ungewohntem Umfeld durchzustarten. Inwiefern mich meine Arbeit hier in Australien zu Hause in Deutschland beeinflussen wird, weiß ich leider noch nicht, aber ehrlich gesagt, habe ich mir darüber auch noch nicht viele Gedanken gemacht. Fest steht aber, dass ich ein Teil der australischen Arbeitsmentalität mit nach Hause nehmen werde. Diese ist nähmlich um einiges angenehmer als in Deutschland. Ob man mir das jetzt glaubt oder nicht... Wenn ich jetzt noch mein Gehalt der letzten Woche bekomme, dann dürfte das Konto um die 22500 AUD (16000 EUR) anzeigen. Und all meine Flüge sind ja schon bezahlt :) Unfassbar, wie viel Geld ich die letzen 6 Monate ansparen konnte. Ich verlasse Australien mit mehr als dem doppelten Betrag an Geld als mit dem ich gekommen bin. Und ich habe das Gefühl, dass ich mich nicht mal tot gearbeitet habe. Dass ich hier Jobs bekommen habe, wo man massig Geld verdient, ich aber nicht mal Vorerfahrung gehabt habe, ist mir unerklärlich, zeigt aber, dass einem hier im Gegensatz zu Deutschland wirklich alle Türen offen stehe.

Auf gehts nach Adelaide...
Ohne Auto, nur ich und meine 2 Backpacks



3 Kommentare:

  1. Eine Geschichte, die Ihresgleichen sucht...du bist wirklich ein Glückspilz!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Träume sind dazu da, um sie wahr werden zu lassen. Das Glück ist nicht entscheidend, sondern die eigene Einstellung :) Jeder kann es...

      Löschen
    2. Ich werd's bald hautnah erleben!

      Löschen