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Dienstag, 21. Januar 2014

Backpacking total in Koh Phangan



So jetzt sitze ich gerade in meinem gemütlichen Bett im Zug nach Bangkok mit einem gut gekühlten Chang-Bier und wage mich mal an den versprochenen 2.Teil vom Jahresstart. Mit der Fähre ging es am 13.Januar auf nach Koh Phangan. Ihr ahnt es vielleicht schon. Die weltberühmteste Fullmoon Party stand auf dem Programm am 15.Januar. Ich muss jetzt schon einmal im Voraus sagen, dass die meisten Bilder dieses Eintrages keineswegs widerspiegeln, was ich hier die ersten 3 Tage gemacht habe. Koh Phangan wird seinem Ruf als reine Partyinsel vollkommen gerecht. Selbst in meinem Hostel lässt man nicht mal Leute über 35 Jahre einchecken, weil sie nur junges Partyvolk im Hostel haben wollen. In Koh Phangan bin ich ganz ganz tief in die ultimative Backpackerkultur versunken. 3 Tage lang hieß es Feiern bis nach Sonnenaufgang. Das Tageslicht habe ich selten gesehen. Und außer dem Hostel, Restaurants und den Partylocations habe ich auch Nichts weiter gesehen von der Insel. Aber ich war darauf vorbereitet und wusste, was auf mich zukommen würde. Backpacking total! Feiern und sich treiben lassen als ob es keinen Morgen gäbe. Ich weiß gar nicht, was ich hier alles erzählen kann. Ich könnte ein Sonderheft über ganz spezielle Momente auf Koh Phangan hier veröffentlichen. Manch Einen wird es schockieren, aber ein paar Erlebnisse muss ich hier erzählen, da es einfach so ist wie es ist: Endloses Feiern auf Koh Phangan.
Mein Abenteuer auf Koh Phangan begann gleich am ersten Abend. Über die Fullmoon Tage strömen tausende Backpacker auf die Insel. Bereits vor und auch nach der eigentlichen Fullmoon Party finden zahlreiche Partys auf der ganzen Insel statt. Mit den Leuten aus dem Hostel ging es zum Strand in Haad Rin, wo in 2 Tagen dann auch die Fullmoon Party stattfindet. Der erste Eindruck war schon mal sehr vielversprechend. Feuershows, Bucketstände und Nachtclubs entlang des gesamten Strands. Auch bei einer Poolparty habe ich vorbeigeschaut. Ansonsten war der erste Abend nicht so spektakulär. OK, spektakulär genug, um erst 5 Uhr morgens nach Hause zu kommen. 
Es ist so lustig. Am nächsten Tag hat man fast niemanden gesehen im Hostel. Abends kommen dann alle aus ihren Zimmern, ähh Betten, herausgekrochen. Eigentlich kann man die Rezeption zwischen 10 Uhr und 20 Uhr schließen, da alle Schlafen oder irgendwo Energie aufladen. Tagsüber bin ich nochmal nach Haad Rin gefahren, um mich für die Fullmoon Party auszustatten. Naja, am zweiten Abend kam dann schon ein Kracher. Wir entschlossen uns gegen 23 Uhr zur Eden Party zu fahren. Diese Party war so mit das Beste, was ich bis jetzt gesehen habe. Eigentlich fande ich diese Party von der Stimmung her sogar noch besser als die Fullmoon Party am nächsten Tag. Wo fange ich denn da jetzt an. Also zunächst mal muss ich erwähnen, dass Koh Phangan in etwa das gleiche Profil aufweist wie Koh Tao. Es ist ziemlich bergig und es gibt nur ein paar betonierte Straßen. Das Problem war, dass die Eden Party auf der anderen Seite der Insel war. Blauäugig sind wir dann in eines der Taxis gestiegen. Wir mussten 300 Baht bezahlen, was echt viel ist für Thaiverhältnisse. Aber schon bald wurde uns klar, warum. Die Eden Party lag in einer kleinen Bucht auf der anderen Seite der Insel. Es führt lediglich eine kleine Straße - nennen wir es besser Pfad - durch den Dschungel und die Berge Koh Phangans. Die Straße war unbefestigt und die Steigungen glichen einer Achterbahn. Keiner war darauf vorbereitet. Und wir saßen auf einer Ladefläche eines Pick-Ups. Angetrunken. 1 Stunde daurte die Fahrt. Das war ein einmaliges Erlebnis. Und dann kamen wir zur Party. Eine Art Klippenbar, von der man direkt aufs Meer schauen konnte. Man musste über Felsen klettern, um dorthin zu kommen. Keine Menschenseele dort, außer dem Partyvolk. Zu bester elektronischer Musik wurde getanzt. Und dann ging die Sonne auf. Was für ein magischer Moment an diesem Ort. Dass hättet ihr sehen müssen. Ich nehme ja immer keine Kameras mit auf Partys. Aber bei dieser Party, glaubt mir, hätte ich Euch unheimlich gern Bilder präsentiert von der Fahrt dorthin und dem Ort selber, weil das einfach nur von einer anderen Welt war. Gegen 7 Uhr morgens mussten wir dann mit 0% Energiereserven wieder die 1-stündige Heimfahrt durch den Dschungel und die Berge antreten. Was für eine Nacht. Leider durch die Abgeschiedenheit wurden auf dieser Party auch ziemlich viele Drogen jeglicher Art konsumiert. Am frühen Morgen sahen wir sogar einen Mann vom Klo kommen mit einer Nadel in der Hand, der sich irgendwas gefixt hat. Das geht dann natürlich zu weit. Aber an sich, eine klasse Party!

Am dritten Tag kam dann die Fullmoonparty. Ich hatte von 8 Uhr morgens eigentlich den ganzen Tag bis 22 Uhr abends geschlafen. Nur zum Essen und Trinken bin ich aufgestanden. Eigentlich wusste ich gar nicht wie ich an diesem Abend noch eine Party überstehen soll. Aber wir sind ja hier nicht zum Spaß, ne? Es ist schließlich der Tag, auf den Alle gewartet haben. Fullmoon Party. Also hieß es 22Uhr aufstehen (das klingt so geil). Ein paar Energydrinks ala Red Bull haben beim Aufwachen geholfen. Dann bemalten wir uns mit Neonfarbe und jeder bekam erstmal einen tollen Eimer voll Alkohol. Beim Beerpong haben wir uns weiter aufgewärmt. Gegen 23 Uhr ging es dann los zum Strand in Haad Rin. Ungefähr 30000 partywütige Backpacker verwandeln den Strand in ein Farbenmeer. Bis zu 30 Soundsysteme wurden aufgebaut. Überall tanzen Leute. Es ist ein einmaliges Erlebnis, selbst wenn man keine Party mag. Ich will hier nicht erzählen, was in dieser Nacht alles passiert ist. Es war Einiges. Es waren super peinliche Momente dabei, aber auch Momente, bei denen ich immer noch nicht aufhören kann zu lachen. Falls ihr es wissen wollt, fragt mich persönlich. 10:08 Uhr morgens am nächsten Tag schaute ich das letzte mal auf die Uhr bevor ich eigentlich klinisch tot ins Bett gefallen bin. 5 Uhr, 8 Uhr, 10 Uhr. 3 Tage am Stück feiern bis in die Morgenstunden. Das wars. Ich kann nicht mehr. Ich brauche eine Pause. Koh Phangan hat alles aus mir heraus gekitzelt. Die allerletzten Energiereserven. Was bleibt nach 3 Tagen Party, sind unvergessliche Erinnerungen und Momente. Die Eden Party erhebe ich höchstpersönlich zur weltbesten Party der Welt. Die Fullmoon Party hat sich einfach durch grandiose Geschehnisse ausgezeichnet. Ich erzähle Euch die ganze Geschichte zu Hause, liebe Freunde. Liebe Eltern, ihr wollt das besser nicht hören ;-) Schade, Schade, dass ich Euch das Ausmaß der 3 Partys nicht mit Bilder bestätigen kann.




  
Am nächsten Tag ging nichts mehr. Bis 15 Uhr nachmittags dauert es bis ich überhaupt eine Auge aufbekommen habe. Gefrühstückt habe ich um 17 Uhr. Unglaublich, aber wahr. Ich glaube ich habe in den 3 Tagen den Zenit des Feierns erreicht. So etwas werde ich nicht mehr erleben.

Nach einem Tag der Regeneration bin ich wieder voll auf den Beinen. Hey, auch mit 26 bin ich immer noch in der Lage 3 Tage Party mit 120%-igen Einsatz wegzustecken. Das soll mir mal Einer nachmachen. Haha. An meinem letzten Tag habe ich mich dann aber auf die Tugenden des Reisens besonnen. Ich habe mir einen Scooter gemietet und habe die Insel erkundet. Und siehe da, Koh Phangan hat tatsächlich noch mehr zu bieten als nur Party nonstop. Wasserfälle, schöne Strände, versteckte Buchten und und und. Hier kann ich Euch wieder haufenweise Bilder präsentieren.











 
Heute bin ich dann abgereist. Mit der Fähre ging es 3,5 Stunden über Koh Samui zurück aufs Festland. Nach weiteren 1,5 Stunden im stylischen Bus bin ich am Bahnhof von Surat Thani angelangt. Naja und nun sitze ich, wie schon erwähnt, im Zug nach Bangkok. Seit langem kann ich Euch mal wieder eine Momentaufnahme liefern. Ich sitze nun hier im Zug und denke zurück. Mein Gott, die Partys auf Koh Phangan, das traumhafte Koh Tao, Sylvester in Phi Phi. Und das sind ja nur die Erlebnisse der letzten Wochen. Ich weiß einfach nicht, wie ich diese ganzen Eindrücke verarbeiten soll. Ungelogen, bei dem, was ich gerade so erlebe, vergesse ich fast, dass ich 2 Jahre in Australien war. Man ist überwältigt von den Emotionen und Erlebnissen. Aber irgendwie fragt man sich natürlich auch, was da noch kommen soll. Habt ihr Euch nur mal die Titelbilder von meinen Facebook-Alben angesehen. Da läuft es mir kalt den Rücken herunter. Ich denke immernoch, dass jeder Tag hier einfach nur ein Traum sein muss. Wie kann jemand, der vor fast 3 Jahren gerade ein Studium abgeschlossen hat und noch nie richtig arbeiten war, sich so eine Masse an Träumen erfüllen? Ich weiß es einfach nicht. (Fast) alle Träume sind erfüllt und genau deshalb - da bin ich ganz ehrlich - freue ich mich riesig darauf in ein paar Monaten endlich wieder nach Hause zu kommen. Denn nur die Rückkehr zur Realität und zum Alltag wird mich erkennen lassen, dass diese Traumwelt der letzten 900 Tage tatsächlich real war. Ich steige nun ins "entgültig" letzte Kapitel dieser Reise ein. Nach dem Trip durch die Dschungel von Thailand, Laos und Kambodscha geht es nach Hause. Ganz unabhängig vom Kontostand. Es wird Zeit. Da ist noch ein anderer Grund dafür. Seitdem ich nach Asien gekommen bin, reise ich hauptsächlich alleine. Anders als in Australien, gibt es hier viel häufiger Reisegruppen, die lieber unter sich sind. Auch bleiben die meisten nur ein paar Tage, so dass es schwieriger ist wirklich engen Kontakt aufzubauen. Mir fehlt es ein wenig, wie in Australien, etwas länger an einem Ort zu sein. Mehr als zuvor wünschte ich mir einen Freund von zu Hause an meiner Seite zu haben. Als Melli und Julian mich auf Koh Tao besucht haben, war ich so glücklich, weil man sich einfach mal wieder mit vertrauten Leuten austauschen konnte. Viel öfter würde ich gern meine Erfahrungen mit jemanden teilen. Aber das ist Backpacking! Daran habe ich mich mittlerweile gewöhnt. Ich muss auch gestehen, mittlerweile habe ich soviele Leute kennengelernt, es wird irgendwann einfach zu viel. Hier in Asien triffst du jeden Tag neue Leute. Teilweise habe ich gar keine Lust mehr mich mit Leuten zu unterhalten. Aber das sind wirklich nur nichtige negative Sachen. Die Positiven überwiegen selbstverständlich. Ich kann zum Beispiel gar nicht glauben, dass mich in letzter Zeit soviele Leute als Australier halten. Englische Muttersprachler fragen mich wirklich auf Grund meines Akzentes, ob ich aus Australien komme. Solche Momente wiederum zeigen dir dann, dass es absolut richtig war für so eine lange Zeit wegzugehen. Ich könnte echt Bücher schreiben.

Mein Bier ist nun alle und ich muss schlafen gehen. Morgen wartet schließlich Bäängkock auf mich :)

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