Ich muss die Gelegeheit jetzt einfach noch einmal nutzen, um
etwas klarzustellen. Seit Monaten schreibe ich und lest ihr hier über
Südostasien. Australien habe ich nun schon fast seit einem Jahr verlassen. Der
Blog heißt aber immer noch „Sebastian goes Australia“. Und genau diesem Titel
muss ich jetzt einfach noch mal gerecht werden. So toll der Pazifik und
Südostasien auch waren, Australien ist dennoch bei weitem das BESTE, was mir je
passiert ist.
Es ist nicht nur die Landschaft, die unendliche Weite und
das Land, es waren vor allem die Erfahrungen und das Leben hier, was die Zeit
in Australien einfach zu etwas machen, was man einmal in seinem Leben erlebt
und dann nie wieder. Versteht mich nicht falsch. Südostasien war superschön und
ich möchte den Teil meiner Reise auch nicht missen, aber es ist halt einfach
anders gewesen. Ich bin aller paar Tage zu einem neuen Ort gereist. Ich hatte
keine Verpflichtungen, keinen Zeitdruck, keine Geldnöte, ich konnte mir (fast)
Alles leisten. Es gab einfach in diesem Sinne keine Herausforderungen zu
schlagen oder Etwas zu erreichen. Ich ließ mich einfach treiben. Das ist schön.
Außer Frage. Aber man merkt doch, dass man mehr vom Leben will. Ein Sinn des
Lebens ist definitiv, immer ein Ziel vor Augen zu haben oder versuchen sich
einen Traum zu verwirklichen. Ohne einen inneren Antrieb wird das Leben ganz
schnell trist und fad. Es klingt seltsam, aber ohne Träume und Ziele kann man
selbst das schönste Land nicht mehr so intensiv genießen. Jeder braucht etwas,
um sich selbst voranzutreiben, etwas, was einen selbst stolz macht, etwas,
wofür es sich lohnt zu kämpfen. Und genau das, habe ich in Australien gefunden.
Vor allem die Arbeitssuche spielte hier eine wichtige Rolle. In einen fernen
Land mit fremder Sprache Arbeit zu suchen, ist so mit das Herausragendste, was
man meiner Meinung nach erreichen kann. Für Viele war ich nur ein Barkeeper in
Australien. Nein, für mich war es wahrscheinlich eine der wundervollsten
Geschichten, die ich in meinem Leben erlebt habe und erlebt haben werde. In
Deutschland studiere ich, um mir etwas Anerkennung und Geld zu verschaffen, in
Australien war es praktisch ein Kampf „ums Überleben“. Und deshalb hat es mich
auch besonders stolz gemacht. Der Kampf um die Stuererklärung in Englisch, die
Leiden des Autos, das Erlernen der englischen Sprache, aber auch einfache Dinge
wie ein Bankkonto eröffnen, mit einem Mechaniker in den Dialog einzutauchen,
den Tauchschein zu machen – All diese Situationen hatten eines gemeinsam. Sie
haben mir Ziele gesteckt auf die ich hinarbeiten konnte. Einige waren
herausfordernd, andere weniger. Aber letztendlich fühlt man sich einfach gut
gekämpft zu haben, egal ob es einen guten oder einen schlechten Ausgang gab.
Und genau dieses geile Gefühl hatte ich weder im Pazifik, noch in Asien.
Außerdem gibt es da noch die Leute. Ich habe ja schon oft
erwähnt, dass die Menschen dein Abenteuer ausmachen und nicht die Orte. Das ist
absolut richtig, dennoch gab es da einen kleinen großen Unterscheid zwischen
Asien und Australien. In Asien trifft man eigentlich ausschließlich Reisende,
die nach ein paar Tagen wieder verschwunden sind. Das Hauptgesprächsthema ist
Reisen. Wo warst du schon. Wo willst du noch hin? Was sind deine Tips? Es fängt irgendwann an stupide und langweilig
zu werden. In Australien war das anders. Hier trifft man Leute, die auch über
alltägliche Probleme und das Leben reden wollen anstatt über das Reisen. Schon
allein durch die Jobs und Jobssuche ging es viel familiärer zu. Jeder hatte mit
den gleichen Problemen zu kämpfen. Das schweißt zusammen. Im Gegensatz zu ein
paar Tagen lernt man hier Leute auch mal über mehrere Monate kennen. Es
entstehen richtig kleine Backpackerfamilien, die einen wie zu Hause fühlen
lassen. In Australien habe ich Menschen getroffen, die mich und mein Leben
inspirieren. Das war in Asien doch eher seltener der Fall.
Viele von Euch werden jetzt auch sagen, der behauptet ja nur
Australien sei am Schönsten, weil er da jetzt 2 Jahre war, während er den
Pazifik und Südostasien im Schnelldurchgang gemacht hat. Das mag a auch
irgendwo stimmen. Aber wenn ich zurückdenke, dann sind es vor allem die Momente
in Australien, die mein Herz wieder aufblühen lassen. Und ganz ehrlich, 2 Jahre
hin oder her, die Natur und Landschaft ist einfach von einer anderen Welt. Da
kann meiner Meinung nach kein anderes Land auf meiner Reise mithalten. Die
Strände Australiens suchen einfach seines gleichen. Da gibt es schlichtweg
keine Konkurrenz. Wenn ich nur an die Nationalparks mitten im australischen
Outback denke wie Karijini, Purnululu, Kalbarri oder Kakadu, da bekomme ich
schon wieder Gänshaut. Da kommt auch ein Bali, Thailand oder Fiji einfach nicht
heran. Sorry! Australien hat einfach soviel zu bieten und ist dennoch relativ
naturbelassen geblieben. Diese Kombination sucht seinesgleichen.
Australien ist simpel gesagt das einzigste Land auf meiner
Reise, wo ich das Verlangen verspüre noch einmal zurückkehren zu wollen. Allein
aus diesem Grund ist der Titel des Blogs „Sebastian goes Australia“ immer noch
gerechtfertigt. Australien scheint schon fast in Vergessenheit zu raten bei
dem, was ich im letzten Jahr alles gesehen habe. Aber nicht für mich. Denn
Australien ist das BESTE, was mir je passiert ist.
Wow schöner Blog & Artikel. Hat mir sehr geholfen und meinen Entschluss gefestigt auch nach Australien zu gehen. Ich werde dort schon im Oktober hinreisen. Habe auch einen kleinen Blog/Youtube Kanal gestartet.
AntwortenLöschenWenn ihr wollt könnt ihr ja mal vorbeischauen :)
Youtube: https://www.youtube.com/channel/UC8S3D1h5GVQ1GOZOqERlMVg
Blog:
http://joschuntravelblog.wordpress.com/