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Samstag, 17. November 2012

Party Party Party

Wahnsinn! Wir schreiben Tag 464 in Australien und ich bin auf dem Höhepunkt des Feierns angekommen. Die letzten 2 Wochen waren der absolute Wahnsinn. Mir ist endlich bewusst geworden, warum Broome bei Backpackern so beliebt ist. Es ist nicht etwa die Stadt selbst, nein, es ist die unglaubliche Gemütlichkeit gepaart mit der Fähigkeit einer kleinen familiären Gruppe an Backpackern unglaubliche Partynächte zu bescheren. 

Mit einem dicken Geldpolster und einem reparierten Auto lässt es sich wesentlich entspannter leben. Meine Stimmung war nach der Steuerrückzahlung und der Reparatur des Autos wieder auf dem Höhepunkt angelangt. Sicherlich auch ein Grund dafür, dass die nächsten 2 Wochen ein wahrer Partymarathon eingeläutet wurde. Es gab aber noch einen ganz anderen Grund. Die Regenzeit kommt näher, es wird schwüler und heißer. Das Wetter wird von Tag zu Tag drückender und schlaucht ganz schon. Viele Backpacker zieht es zur Zeit in den Süden, wo es schön warm und trocken ist. Das hatte auch in unserem Hostel zur Folge, dass es immer leerer wurde die letzten Wochen. Fast schlagartig wurden aus 40-50 Hostelbewohnern nur noch 20-25 Hostelbewohner. Jeder kennt mittlerweile Jeden und es geht unheimlich familiär zu. So eine angenehme Atmosphäre hatte ich bis jetzt eigentlich nur im Hostel in Bundaberg gehabt. Und das ist ja bekanntlich jetzt auch schon über ein Jahr her. Ich fühle mich richtig wohl hier im „Last Resort Backpackers“ in Broome. Wir sind wie eine Familie zusammengewachsen. Und das war wohl auch der Auslöser, warum ich mich die letzten 2 Wochen mal richtig treiben lassen habe und überhaupt keinen Gedanken an Geld und Arbeit verschwendet habe.
Fast jeden zweiten oder dritten Tag sind wir irgendwo ausgegangen. Sei es das Murphy’s (Irish Pub), das Oasis oder einfach nur eine Trinkrunde außerhalb des Hostels gewesen. Hinzu kamen die Geburtstage von Ann-Mari aus Dänemark und Teresa (mit der ich von Darwin nach Broome gekommen bin). Ann-Mari hat tagsüber für alle im Hostel sogar Pfannkuchen gemacht. Und vor allem haben wir die letzten 2 Wochen nicht am Alkohol gespart. Habe ich mich bis jetzt immer vergleichsweise zurückgehalten, weil alkoholische Getränke hier in Australien einfach verdammt teuer sind, habe ich in den letzten 2 Wochen richtig zugeschlagen und gleich mal 250-300$ allein für Drinks auf die Kante gehauen. Jeden Cent wert gewesen :)Der gewohnte günstige und ekelhafte Goon blieb völlig aus – mal davon abgesehen, dass der hier auch gar nicht verkauft wird – nein, im Gegensatz, ich habe mich endlich mal wieder wie zu Hause in Deutschland fühlen dürfen.
Und mit verrückten (im positiven Sinne) Leuten lebe ich hier zusammen, sage ich Euch. Simon zum Beispiel. Ein Australier, der nicht nur mit mir im Hostel wohnt, sondern auch mein Kollege im Supermarkt ist. Egal wenn ich mit ihm zusammen ins Murphys oder Oasis gegangen bin, es war nicht wie normal, dass sich jeder einen Drink bestellt und langsam anfängt. Nein. Bargeld gecheckt. Und dann gleich mal immer zusammen 50$ auf die Theke gelegt und einfach soviele Drinks wie möglich bestellt. Genial. Eine andere Person ist Sam, Neuseeländerin. Sie ist ein absolutes Partytier. Mit ihr bin ich jedes Mal auf den Tanzflächen so unglaublich abgegangen. Wenn sie betrunken war, hat sie unglaubliche Spendierhosen angehabt. Den Eintritt hat sie mir gezahlt und mir sogar 20$ in die Hand gedrückt und mich zur Bar geschickt, weil sie der Meinung war, dass mein Alkoholpegel noch nicht den Stimmungshöhepunkt erreicht hatte. Geschichten könnte ich Euch über die Leute hier erzählen. Herrlich. Zweimal habe ich die Nächte sogar derartig genossen, dass ich mit einem ziemlichen Kater auf Arbeit gekommen bin. Überhaupt nicht schön. Kater und Müdigkeit ist das Schlimmste auf Arbeit. Aber es war die lustigen Nächte zuvor jedes Mal wert. Ich habe leider keine Bilder von all den Nächten gemacht – was vielleicht auch besser war.

Es gibt natürlich auch noch andere Neuigkeiten. Wie gesagt, es geht zur Zeit unglaublich familiär zu. So gehen wir seit über 3 Wochen regelmäßig jeden Donnerstag zum Badminton ins Freizeitzentrum von Broome. Für nur 8,50$ können wir uns für 2 Stunden mal richtig sportlich betätigen. Es macht super Spaß und wir mischen uns auch ein wenig unter die Einheimischen. Die sportlichen Aktivitäten sind hier für die Einheimischen wesentlich besser ausgeprägt und zugänglicher als in Deutschland und vor allem auch wesentlich erschwinglicher, da die Freizeitzentren von den Gemeinden getragen werden. Es ist so schwül hier in Broome. Ich habe mein T-Shirt nach dem Badminton auswringen können und der Schweiß tropfte nur so herunter. Hier kannst du 3mal am Tag zu McDonalds gehen. Gehst du dann einmal für 2 Stunden Badminton spielen, verlierst du immer noch Gewicht.

Letztes Wochenende am Samstag hatten Ann-Mari und ich einen Tag frei. Das mussten wir nutzen. Zusammen haben wir uns also auf einen Tagestrip auf die Dampier Halbinsel nördlich von Broome begeben. Die Szenerie war mal wieder unglaublich schön. Unberührte Strände. Weißer Sand, Rote Felsen und türkisblaues Meer. Einfach superschön, um einfach mal zu entspannen. Zunächst ging es zum Quondong Point. Danach sind wir die Strasse weiter nach Norden zum James Price Point gefahren. Auf dem Rückweg haben wir dann noch in einem Hippiecamp angehalten. Hier wird seit über einem Jahr gegen den Bau einer Erdgasförderungsanlage protestiert. Zunächst denkt man, die Leute müssen verrückt sein, fernab von jeglicher Zivilisation in einem Camp zu wohnen und ihren Ökoprotest mitten im Nirgendwo durchzuziehen. Wenn man dort aber mal war, weiß man warum die Leute hier rigoros gegen die geplante Gasförderanlage protestieren. Der Strand hinter dem Camp ist wunderschön und die Bewohner des Camps haben uns erklärt, dass in dieser Gegend uralte Dinosaurierspuren zu finden sind und Aboriginals in den Sanddünen begraben wurden. Dieses Kulturgut und diese heiligen Stätten der Aboriginals würden zum Teil zerstört werden durc den Bau der neuen Anlage. Das Camp selbst ist Marke Eigenbau. Die haben sich dort sogar eigene Funkmasten für Internet und Telefon gebaut. Ziemlich genial. Letzendlich sind wir dann noch zur Willie Creek Perlenfarm gefahren, für die Broome ja so berühmt ist.

Quondong Point




 James Price Point





Das Hippiecamp und der Schauplatz der Proteste gegen die geplante Erdgasförderungsanlage

Die Campküche


"Respektiert Kulturerbe"

 Der Strand am Camp. Wunderschön.





Willie Creek Pearl Farm


 Eine Reinigungsmaschine, die die Austern mit den Perlen regelmäßig reinigt.



Gestern hatte ich dann auch meinen letzten Tag auf Arbeit. Da ich dieses Mal auch einen richtigen Arbeitsvertrag unterschrieben hatte, habe ich auch so etwa wie gesetzliche Urlaubstage bekommen (Annual Leave). Mit meiner letzten Gehaltszahlung werde ich also wohl auch nochmal um die 300$ oben drauf bekommen, da ich die Urlaubstage nicht in Anspruch genommen habe. Es regnet Geld zur Zeit :) Broome ist für mich bis jetzt definitiv einer der angenehmsten Aufenthalte überhaupt. Dennoch sollte man ja bekanntlich aufhören, wenn es am schönsten ist. Und genau das mache ich jetzt auch. Mein Leben in Broome kann nicht mehr besser werden. Und bevor es abflacht, behalte ich lieber die super Erinnerungen der letzten Wochen in Broome mit mir, und verlasse Broome auf dem Höhepunkt der Stimmungsskala. Es ist Zeit. Zeit, sich auf die letzte große Etappe meines australischen Abenteuers zu begeben. Das Ziel ist das 2300km entfernte Perth. Unglaublich aber wahr, wenn ich in Perth angekommen bin, habe ich es tatsächlich so gut wie einmal um Australien geschafft. Dann habe ich echt alle wichtigen Orte mitgenommen, was nur möglich ist. Wie Erin auf unserem letzten Roadtrip zu sagen pflegte: „Ich glaube, du bist einer der ganz wenigen Backpacker, die echt an allen denkbaren Orten in Australien waren.“ Recht hat sie! Es klingt beängstigend, aber nach Neujahr werde ich mich dann wohl langsam auch mit dem Gedanken beschäftigen müssen, wann ich Australien verlasse und vor allem auch, welchen Flug ich zurück in die Heimat nehmen werde. Die Suche für Mitreisende war dieses Mal auch ziemlich einfach, da viele gen Süden reisen wollen im Moment. Also habe ich mir einfach 3 Leute aus dem Hostel an Bord geholt. Ann-Mari wird mit mir kommen, ihre Freundin Signe (auch aus Dänemrk) und Gunnar aus dem Hostel (aus Island). Am Montag brechen wir auf. Die ersten Stops werden Port Headland und der Karijini Nationalpark sein.

Sonntag, 28. Oktober 2012

Wer zuletzt lacht ...

Wenn man glaubt, in Australien kann man Nerven schonen und relaxen, ich sage Euch, dass ist definitiv nicht der Fall. Was die letzten 2 Wochen wieder Alles passiert ist, kann man schlichtweg einfach nicht glauben, wenn man es selbst nicht erlebt hat. Die letzten 2 Wochen waren 2 der nervenaufreibendsten Wochen hier in Australien überhaupt. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle, meine Nerven lagen blank. Meine Stimmung: Auf, Ab, Auf, Ab. Man kann es nicht beschreiben, wie es ist, wenn man einen Tag am Boden zerstört ist und am nächsten Tag vor Freude die ganze Welt umarmen möchte. Happy End? Lest den Post bis zum Ende und ihr wisst es... Aber fangen wir mal ganz langsam an.

Vor 2 Wochen an einem Samstag habe habe ich mittags am Cable Beach entspannt bevor um 17 Uhr meine Schicht im Supermarkt angefangen hat. Leider hatte ich mein Handy nicht dabei. Als ich gegen 14 Uhr im Hostel zurück war, hatte ich 3 Voicemails auf meinem Handy, die ich mir natürlich gleich mal angehört habe. Sie waren von Freddie und Michelle, den Managern im Supermarkt. Freddie sprach auf meine Mailbox: „Sebastian, Luke ist krank. Kannst du von 13 Uhr bis 22 Uhr arbeiten. Ich habe sonst niemanden, der einspringen kann.“ Luke wäre der Schichtleiter gewesen an diesem Tag, er wäre „in charge“ gewesen, wie wir hier sagen. Ich habe also im Supermarkt angerufen. Man hat mir aber nur gesagt, dass ich zu meiner normalen Schicht kommen soll. Als ich 17 Uhr dann im Supermarkt eintraf, haben mir meine asiatischen Kollegen erzählt, dass ich laut Freddie für Luke einspringen sollte. Nochmal, Luke war der Schichtleiter an diesem Tag und ja genau, Freddie wollte mich also zum Boss des Supermarktes und der Tankstelle für diese Schicht machen. Anscheinend traut er es unseren asiatischen Kollegen nicht zu und somit war ich seine einzigste Option als Schichtleiter. Zu Schade, dass ich seine Anrufe nicht früher gesehen habe. Ich hätte der Chef im Supermarkt sein können. Leute herum kommandieren und so :D Notgedrungen musste Freddie also einen der Asiaten zum Chef für diesen Tag machen. Aber wie verrückt ist denn bitte nur dieses Australien. Du arbeitest gerade mal 3 Wochen für diesen Supermarkt und dein Chef macht dich zum Schichtleiter und gibt dir, dem kleinen Backpacker, die Kontrolle über Finanzen und Personal des gesamten Supermarktes und der Tankstelle. Solche Geschichten schreibt man nur in Australien. Wahnsinn.
Aber damit noch nicht genug. Am selben Tag wurde Oktoberfest in der Matso’s Brauerei gefeiert. Absolut richtig, auch in einem kleinen abgelegenen Ort am anderen Ende der Welt wie Broome kennt man das Oktoberfest. Diese Feierlichkeit konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Nach meiner Schicht ging es also zur Matso’s Brauerei. Als ich eintraf, waren sie eingentlich schon fast dabei zu schließen. War wohl etwas zu spät. Dann passierte aber wieder etwas, worüber ich nur schmunzeln kann. Ich traf Freddie, mein Boss, mit einem großen Glas Bier in seiner Hand.

Ich: „Hey Freddie, wie geht’s dir?“
Freddie: „Ja, ganz gut. Ich habe dich heute dreimal angerufen.“
Ich: „Ja, ich weiß. Ich habe am Cable Beach entspannt und habe mein Handy im Hostel gelassen. Aber du hast ja jemand anderen gefunden für Luke.“
Freddie: „Wo ist denn dein Bier? Bist du schon betrunken? Kommst du später mit uns noch ins Oasis?“
Ich: „Freddie, ich komme gerade von Arbeit. Ich hatte noch nicht Mal ein Bier.“
Freddie: „Arbeit. Du warst arbeiten?“
Ich: „Ja“
Freddie: „Welche Arbeit denn?“ Pause. „Meine Arbeit?“
Ich (grinsend): „Ja, deine Arbeit. Ich komme gerade vom Supermarkt.“
Freddie (grübelt und hat dann den Wow-Effekt): „ Ach ja, richtig. Du hattest ja eine Schicht heute.“

Ich konnte mir das Lachen danach nicht verkneifen. Als ob es nicht schon lustig genug ist, deinen Boss mit einem Glas Bier auf dem Oktoberfest zu treffen, nein, er wusste nicht mal, dass ich heute in seinem Supermarkt arbeiten musste. Das ist Australien. Was für ein Umgang mit seinem Chef. Super locker und easy-going. In Deutschland: Unvorstellbar.

Soviel zu zu den positiven Seiten der letzten 2 Wochen. Vorletzte Woche Mittwoch war ich gerade auf dem Weg zurück zum Hostel als mich eine unbekannte Nummer anrief. Konnte natürlich nicht antworten beim fahren. Zurück im Hostel hörte ich mir dann die Nachricht an. Es war eine Beamte der Steuerbehörde, die wegen meiner Steuererklärung anrief. Ich sollte sie zurück rufen. Mein Herz klopfte schneller. Ist das der Moment, der nun endlich den Stein ins rollen bringen sollte und mir meine 3400$? Ich war gleichzeitig aber auch ziemlich beunruhigt, dass negative Nachrichten auf mich warten. Ich rief sie zurück. Nach kleinem Geplänkel kam sie zur Sache. Sie wollte, dass ich ihr meine Jahresabrechnung (payment summary) und die dazugehörigen Kontoauszüge von meinem Job als Weed Sprayer zuschicke. Sie sagte kein Wort über das Geld der Farmjobs in Bundaberg, was ja mein hauptsächliches Problem bei der Steuererklärung war. Ich war absolut verwirrt. Auf der einen Seite dachte ich mir, wenn sie wirklich nur die Papiere vom Weed Spraying haben will, um einen Abgleich zu machen, dann ist ja alles in Butter, denn diese Dokumente habe ich ja alle vollständig. Auf der anderen Seite war ich auf einmal ziemlich panisch, denn der Weed Spraying Job ist ausgerechnet der Job, mit dem ich das 2nd Year Visa beantragt habe. Und ihr kennt ja die Story, wie ich das Visa verlängert bekommen habe. Und zu dem fiel kein Wort über die Farmarbeit. Ich war ziemlich nervös. Aber ich konnte natürlich nichts machen. Ich schickte ihr noch am selben Tag die geforderten Unterlagen. Am nächsten Morgen, ich war noch tief am träumen, klingelte mein Handy. Wieder die Steuerbeamte. Ich war hellwach und ziemlich nervös. Zunächst eine gute Nachricht. Sie wollte wirklich nur einen Abgleich des Weed Sprayer Jobs machen. Test bestanden :) Dann ging der Kampf David gegen Goliath allerdings in die nächste Runde. Sie stellte mir die Frage, auf die ich selbst schon seit 3 Monaten eine Antwort zu suchen finde. „Sebastian, du hast 1500$ auf der Steuererklärung angegeben ohne einen Arbeitgeber oder ABN Nummer anzugeben.“ Sie wollte die Antwort auf die alles entscheidende Frage haben, wo denn dieses Geld herkommen würde. OK, da waren wir nun an dem Punkt angelangt, wo es mal wieder hieß: Sekt oder Selters? Meine 3400$ standen auf dem Spiel. Ich habe dann versucht denn australischen Behörden bestimmt schon zum fünften Mal zu erklären, dass ich nicht weiß, wer mein Arbeitgeber war und wie die ganze Situation in Bundaberg war. Ich habe ihr auch versucht zu erklären, dass mir die Beamte in Darwin erklärt hatte, wie ich das Ganze in der Steuererklärung händeln soll. Und das ganze am Telefon auf Englisch. Warum muss Alles immer so kompliziert sein. Die Steuerbeamte am Telefon konnte das Ganze, wie erwartet, jedoch einfach nicht nachvollziehen. Sie war ziemlich streng und wollte einen Arbeitgeber wissen. Wir haben uns dann darauf geeinigt, dass ich ihr die ABN Nummer und Telefonnummer vom Hostel gebe und sie das weiter untersuchen wird. Irgendwie war ich erleichtert, denn endlich sagte mir mal jemand Hohes, dass er in Kontakt mit dem Hostel in Bundaberg treten wird. Endlich. Darauf hatte ich seit Monaten gewartet. Endlich tritt denen mal jemand auf den Schlips. Gleichzeitig machte ich mich aber auch darauf gefasst, dass es wahrscheinlich nicht der letzte Anruf der Steuerbeamten gewesen ist. Nun hieß es warten. Eines war mir aber klar, die Entscheidung über meine Steuererklärung war nahe. In ein paar Tagen muss die Entscheidung kommen. Und das war, trotz der gesamten Ungewissheit über den Ausgang, ein gutes Gefühl nach 3 Monaten des Wartens und Kämpfens. Am nächsten Tag … Kein Anruf. Den Tag drauf … Wieder kein Anruf…  Wie das Ganze ausging, lest ihr weiter unten.

Wechseln wir aber die Geschichte.  Am Samstag, den 20.Oktober, sollten mal wieder einige Geschehnisse zusammenkommen, die unglaublich sind. Der 20.Oktober 2012 ist einer der grauen Tage in meinen australischen Geschichtsbüchern. Das Pech hat mich an diesem Tag gesucht und gefunden. 7 Uhr sollte ich an diesem Tag auf Arbeit starten. Teresa hat mich aufgeweckt und meinte, dass die Frau von der Hostelrezeption an die Tür geklopft hat und mit mir sprechen wollte. Sie sagte mir dann, dass Freddie angerufen hätte, wo ich denn bleibe. Es war bereits 7.15 Uhr. Na toll. Ich habe verschlafen. Wieso? Mein Akku am Handy war leer und somit gab es keinen Weckruf. Noch völlig verträumt bin ich ganz schnell in die Arbeitssachen geschlüpft. Ich habe Freddie angerufen und gesagt, dass ich in 10 Minuten da sein würde. Ohne Dusche und Frühstück ging es zum Auto. Was ich sah, verwirrte mich. Die Fahrertür am Auto war ein Stück offen. Zunächst dachte ich, dass ich sie am Vortag nicht ordentlich geschlossen hätte. Als ich näher kam, traf mich dann der Schock. Ich sah ein grünes Taschenmesser auf dem Fahrersitz, dass definitiv nicht mir gehörte. Die Sonnenblenden aufgeklappt. Das Handschubfach offen.  Herzlichen Glückwunsch. Jemand ist in mein Auto eingebrochen. Ich war absolut überfordert. Was tun? Ich checkte ganz schnell, ob etwas fehlte. Mein Reisepass und meine deutsche Bankkarte (wenn auch gut versteckt) waren im Auto. Und zum Glück waren sie das auch noch an diesem Morgen. Glück im Unglück. Es fiel mir nichts auf, das fehlen würde. Ich entschloss mich also, darüber jetzt erstmal nicht nachzudenken. Es war wichtiger jetzt erstmal auf Arbeit zu kommen. Als ich dann das Auto starten wollte, der nächste Schock. Ich konnte den Schlüssel im Zündschloss nicht drehen. Ich konnte also das gesamte Auto nicht starten. Verschlafen. Auto aufgebrochen. Auto startet nicht. Der Chef wartet auf Arbeit. Ich sage lieber nicht, wie ich mich in diesem Moment gefühlt habe. Das Sinnvollste erschien mir in diesem Moment nochmal Freddie anzurufen und ihm die Situation zu erklären. Er war sehr verständnisvoll und fragte mich, ob ich das mit meinem Auto regeln wollen würde oder ob ich auf Arbeit kommen würde. Ich sagte, dass ich sehr gern auf Arbeit kommen würde. Es würde mich allerdings einige Zeit in Anspruch nehmen, da ich nicht fahren kann und es zu Fuß ein ziemlich langer Weg ist. Freddie sagte, ich soll mir ein Taxi bestellen und er gibt mir dann das Geld zurück. Ich wurde also mit dem Taxi zur Arbeit gefahren und war schließlich 40 Minuten später als erwartet auf Arbeit.
Was für ein Morgen. Dann zeigte sich wieder die ganze Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit Australiens, die unglaublich ausgeprägt ist. Ich sprach mit Freddie auf Arbeit. Tatsächlich gab er mir ohne Zögern die 15$ für das Taxi zurück. Dann sagte er mir, ich solle mir keine Sorgen machen, dass ich verschlafen hätte. Er würde so oft verschlafen und das passiert halt von Zeit zu Zeit. Er rief sogar einige seiner Freunde an und fragte, ob eine Werkstatt offen hätte, die sich das Auto am Nachmittag anschauen könnten. Freddie ist echt ziemlich cool unterwegs.
Zurück im Hostel inspizierte ich das Auto dann genauer und rief zunächst die Polizei. Es fehlte eine Tüte Chips, die am Vortag noch auf dem Beifahrersitz war. Das ließ mich darauf schließen, dass es wahrscheinlich einige Aboriginal-Kinder waren, die einfach Spaß daran haben motorisierte Vehikel aufzubrechen und ein paar Meter zu fahren. Sie haben definitiv nach dem Schlüssel im Auto gesucht.
Die Polizei hat dann das Taschenmesser beschlagnahmt und wird es auf Fingerabdrücke checken. Das Hostel hat leider keine Überwachungskameras. Die Polizei machte mir wenig Hoffnung, dass man den Täter findet. Naja, habe ich mir auch schon gedacht. Ich fand auch heraus, warum ich den Schlüssel nicht mehr drehen kann. Im Auto ist eine Lenkradsperre integriert. Man kann also das Lenkrad ohne Schlüssel nicht benutzen. Dier Einbrecher muss das Lenkrad aber so heftig versucht haben nach links und rechts zu drehen, das er mir das ganze Zündschloss dabei kaputt gemacht hat. Die Polizei meinte nur, ich soll es meiner Versicherung  melden und die bezahlen dann den Schaden. Ich sagte nur: „Versicherung? ... Welche Versicherung?“. Die Polizisten lachten nur. Zwei Neuseeländer aus dem Hostel haben mir dann super geholfen. Wir haben das ganze Lenkradgehäuse auseinander genommen und das Zündschloss ausgebaut. Dann haben wird die Lenkradsperre entfernt. Jetzt kann ich das Auto direkt an der Zündung ohne Schlüssel starten. Not macht erfinderisch :)


 
Am Montag bin ich dann zum Mechaniker gefahren. Und dort wartete auch schon der nächste Schock auf mich. Nach einigen Telefonaten meinte der Mechaniker, dass die benötigten Teile in Australien nicht verfügbar sind. Man müsse neue Teile aus Japan bestellen. Nicht nur, dass es 3 Wochen dauern würde bis die Teile in Broome ankommen würden, nein, die Teile kosten 410$ plus 300$ für den Einbau. Da traf mich gleich wieder der Schlag mitten ins Gesicht. 700$, nur weil ein paar Kids Spaß am Autoeinbrechen haben. Was also tun? Ich bin zu einem anderen Mechaniker gefahren und siehe da, nach einigen Telefonaten meinte er, dass ein Autoschrottplatz in Sydney Socondhandteile für mein Auto hat, die gerade mal 100$ kosten würden. Nochmal 100$ für den Einbau. Da fiel mir ein Stein vom Herzen. 200$ hören sich wesentlich besser an als 700$. Da ich die Vorderbremsen ja auch noch machen lassen muss, abe ich die gleich mitbestellt und nächsten Dienstag bekomme ich dann neu Bremsen und ein neues Zündschloss für 750$. Letztendlich bin ich froh, dass mich der Einbruch“nur“ 200$ und eine Tüte Chips gekostet hat. Es hätte wesentlich schlimmer kommen können. Die Kids hätten meine Bankkarte und Reisepass klauen können oder sogar das ganze Auto vor einen Baum gesetzt haben können. 

Nun wollt ihr aber wissen, ob es am Ende dieser 2 Wochen ein Happy End gab. Um es mal vorweg zu nehmen, es gab ein Happy End. Und was für eines. Vergesst alles Negative, was ich bis jetzt in diesem Post geschrieben habe, denn jetzt kommt der absolute Wahnsinn. Gestern morgen kam ich gerade aus meinem Zimmer und wollte mich meinem nahrhaften Frühstück zuwidmen als Michelle, die Hostelrezeptionistin, zu mir kam und sagte: „Sebastian, ich habe hier einen Brief für dich.“ Ich war hellwach und mit einem Schlag war ich auf einmal soo aufgeregt. Dieser Brief konnte eigentlich nur von einer bestimmten Adresse kommen. Es war von außen allerdings nicht ersichtlich, wo der Brief her kam. Ich öffnete den Brief und dann tauchte es auf, das Logo der australischen Steuerbehörde. Ich wusste schlagartig, dass die Entscheidung über meine Steuererklärung gefallen ist. Und dann stand es da schwarz auf weiß: Bis auf ein paar kleine Dollarbeträge, die nicht anerkannt wurden, bekomme ich Alles zurück, was ich ausgerechnet habe. Mit einem Schlag wurde mir klar, dass ich nun um ca. 3350$ (~3000€) reicher bin. Das war Balsam auf meine geschundene Seele der letzten Woche. Geld macht nicht glücklich, aber es fühlt sich definitiv gut an :) Ich war absolut aus dem Häuschen. Der Kampf gegen die australischen Behörden und das Working Hostel in Bundaberg ist vorbei. Und ich habe den Kampf gewonnen. Unglaublich. 3 Monate hatte ich warten müssen. Aber der gesamte Stress, den ich in Darwin und hier in Broome wegen der Steuererklärung hatte, alles vergessen. Es war es mal wieder wert nicht aufzugeben. Und da kann ich wirklich nur sagen, dass ich ziemlich stolz auf mich bin, dass ich diese Sache so durchgeboxt habe. Ich weiß nicht, was nun letzendlich zwischen der Steuerbeamten und dem Working Hostel für Worte gefallen sind, aber das ist mir jetzt eigentlich auch sowas von egal. Wichtig ist nur das Geld. Und das habe ich nun. Damit kann ich jetzt auch endlich das Kapitel Fruitpicking abhaken. Ich sage Euch, dass sind Geschichten hier, die nur das Backpackerleben schreibt. Und damit geht nun auch meine Zeit in Broome zu Ende. Ungefähr 2 Wochen werde ich jetzt noch hier bleiben. Dann ist es Zeit, sich auf die letzte Etappe meines autralischen Abenteuers zu begeben. Das Ziel: Perth. Mit frisch gefülltem Bankkonto, lässt sich das ganze jetzt natürlich auch ein wenig lockerer angehen. Nun kann ich mir sogar auch einen meiner Träume erfüllen, in Exmouth am Ningaloo Reef nochmal tauchen zu gehen. Oh, das wird unglaublich schön…

Ein Geschenk des Himmels :) Genau zur richtigen Zeit...



Und hier noch 2 tolle Bilder aus den letzen 2 Wochen in Broome

Wir beim Marshmallow-Grillen bei Nacht am Cable Beach


Ein paar Jungs aus dem Hostel haben einen Hai im Meer gefangen. Nachdem sie den fetten Hai über Stunden filettiert haben, haben wir uns den Hai anschließend schmecken lassen. Mhhhhh ... lecker. Ein bisschen wie Hühnchen :D


Mittwoch, 10. Oktober 2012

Job Nummer 10: Kassierer

Es ist unglaublich wie die Zeit vergeht. Jetzt bin ich schon wieder über 3 Wochen in Broome. Eigentlich fühle ich mich ganz wohl hier. Gemütlich, Palmen, Strand, Sonne. Was will man eigentlich mehr. Aber ich merke auch immer öfter, dass sich das Abenteuer Australien langsam aber sicher einem Ende zuneigt. Es sind nur noch gute 2000km bis Perth. Und dann? Abschied nehmen von Australien? Ich habe soviel wundervolle Dinge gesehen hier. Der Gedanke in ein paar Monaten Abschied zu nehmen, macht mich irgendwie traurig. Und doch freue ich mich schon total darauf, mein Abenteuer in Asien ausklingen zu lassen. Und vor allem steigt mit jedem Tag auch die Vorfreude endlich wieder NACH HAUSE zu kommen. Zu Hause? Nach 14 Monaten kann ich gar nicht mehr beschreiben wie sich ein zu Hause anfühlt. Auch wenn ich noch nicht genau weiß, wann ich zurück komme, ich weiß, dass auf der anderen Seite der Welt mein zu Hause auf mich wartet. Und das ist ein sehr sehr gutes Gefühl und ist ganz wichtig für mich, dass ich auch weiterhin meine Zeit in Australien und Asien genießen kann. Ihr glaubt gar nicht, wie wichtig einen ein richtiges zu Hause wird, wenn man 14 Monaten lang nur von Ort zu Ort gezogen ist. Ich habe hier soviele Reisende getroffen, die am liebsten ihr zu Hause nach Australien verlegen würden. Aber ich vermisse mein zu Hause in Deutschland. Aber wir wollen jetzt hier mal nicht melancholisch werden… ;)
Ein anderer interessanter Fakt nach 14 Monaten hier ist, dass ich mich immer mehr im Deutsch-Englischen-Kauderwelsch verfange. Die letzten Monate habe ich eigentlich ausschließlich nur Englisch gesprochen. Ich glaube es selbst kaum, aber wenn ich ab und an mit anderen Leuten Deutsch spreche, muss ich teilweise echt nachdenken, was ich eigentlich auf Deutsch sagen will. Manchmal fällt mir eher der Englische Begriff ein als der deutsche Begriff. Es ist ein sehr komisches Gefühl, denn es fühlt sich an, als ob man seine eigene Sprache so langsam vergisst. Teresa meinte neulich zu mir, dass ich im Schlaf auf Englisch geredet hätte. Mein Kopf ist anscheinend auf Englisch umprogrammiert wurden. Aber das ist natürlich auch unglaublich toll zu sehen, wie man sich selbst sprachlich weiterentwickelt. Die anfänglich sprachlichen Hemmungen sind absolut gefallen. Telefongespräche führen, Filme schauen, Bücher lesen. Alles in Englisch und absolut normal geworden.
Aber wisst ihr was das Schlimmste am Reisen ist? Abschied zu nehmen von Leuten, die man so lieb gewonnen hat. Nach 1.5 Monaten und 24 Stunden am Tag zusammen, mussten wir Abschied nehmen von Erin, die nach Perth geflogen ist. Es war so traurig, wir hatten soviel Spaß auf unserem Weg nach Broome. Jedes Mal bin ich so deprimiert, denn es ist als ob man jedes Mal einen guten Freund verliert. Erin hat sogar geweint als wir sie zum Flughafen gebracht haben :( Jaja, eine Weisheit die ich auf jeden Fall mit nach Hause nehmen werde. Gute Freunde sind wertvoller als alles Geld und Reisen auf der ganzen Welt. Reisen ohne Jemanden, mit dem man Spaß hat, Emotionen und Erlebnisse teilen kann, ist nur halb so schön. Und deshalb wird man auch jedes Mal so sentimental, wenn man Abschied voneinander nehmen muss. Neulich habe ich mich mit einem Engländer unterhalten. Ich habe ihm von den Erlebnissen mit dem Auto erzählt und wieviel Geld ich investiert habe. Er hat nur gesagt: „Das gehört zum Abenteuer dazu. Es wäre ja langweilig, wenn du nach Hause kommst und keine Geschichten zu erzählen hättest.“ Und er hat absolut recht. Da wird das Geld zweitrangig. Die Geschichten sind es, die man mit nach Hause nimmt, nicht das Geld.

Aber kommen wir jetzt Mal dazu, was die letzten 2 Wochen hier in Broome passiert ist. Ich war auf Jobsuche, wie ihr wisst, da ich ja auf meine Steuerrückzahlung warten muss. Und ich muss einfach ein goldenes Händchen in Sachen Jobsuche haben. Anders kann ich mir die folgenden Geschehnisse nicht erklären. Ich saß im McDonalds und habe die Gumtree Website nach Jobangeboten durchforstet. Ich habe einen Lebenslauf an einen Supermarkt + Tankstelle herausgesickt, die einen Allrounder gesucht haben. Dann ist das Netzwerk von McDonalds zusammengebrochen. Nach einem Lebenslauf war Feierabend mit der Jobsuche für diesen Tag. Ein Lebenslauf. Da war ich nicht wirklich produktiv. Am nächsten Morgen dann aber die Überraschung. Freddie, der Manager vom Supermarkt rief mich an, ob ich den Job noch will und ein paar Stunden später zum Jobinterview kommen könnte. Null Problemo. Es ging zum Jobinterview. Freddie und eine andere Managerin Bev meinten sie würden mich dann anrufen, wenn sie die anderen Interviews beendet haben. Am nächsten Morgen rief mich Freddie an, er würde mir einen Job als Kassierer geben. Zu einfach. Einen Lebenslauf herausgeschickt, Jobinterview, Job gesichert. Mit eigentlich null Aufwand in gerade einmal 2 Tagen einen Job an Land gezogen. Ich kann es selbst nicht glauben, wie einfach man hier manchmal an Jobs kommt. Und mein zehnter Job hier in Australien ist mal wieder etwas ganz Neues. Ich bin Kassierer. Ich habe meine eigene Kasse. Ich verkaufe Lebensmittel, warmes Essen, Benzin, Zigaretten und Autowäschen. Ich arbeite in Schichten. Mein Arbeitsplatz ist der IGA Supermarkt in Kooperation mit der BP Tankstelle. IGA ist die drittgrößte Supermarktkette nach Coles und Woolworths in Australien. Die ersten Tage waren nicht einfach. Das ganze Essen auf der Kasse zu finden war nicht einfach. Viele Aboriginals nuscheln ganz stark und wenn sie dann eine dieser 100 verschiedenen Zigarettensorten haben wollen, ist das nicht ganz einfach. Aber nach ein paar Tagen habe ich mich daran gewöhnt. Ich kenne nun die ganzen Zigarettensorten, weiß wo ich das ganze Essen auf dem Kassenbildschirm und an der Theke finde. Das Gute an diesem Job ist, dass es endlich mal nicht so körperlich anstrengend ist. Und zugegeben, ich mag total den Kundenkontakt. Dieses Mal sprüht man nicht Stunden lang das Unkraut oder lädt Bierboxen aus, nein, dieses Mal kann man mit Kunden plaudern und hat sogar angenehme Temperaturen mit einer Klimaanlage J Im Moment arbeite ich noch Teilzeit, aber vielleicht kann ich schon bald Vollzeit arbeiten, um auch etwas Geld zu sparen. Das allerwichtigste ist natürlich, dass die Kasse am Ende der Schicht stimmt. Neben dem Kassieren habe ich aber noch andere kleinere Aufgaben, wie Regale einräumen, der Küche unter die Arme greifen und und und… Und man erlebt hier die verrücktesten Sachen. Kunden die Tanken und dann abhauen, Kunden, die fragen, ob man Tampons auch verwenden kann, um Nasenbluten zu stoppen, Minderjährige, die fragen, ob sie eines unserer erotischen Magazine kaufen können (ja sie können) und Kunden die palettenweise Eier kaufen, weil sie von 8$ auf 4$ reduziert sind und dann an der Kasse feststellen, dass sie nicht genügend Geld dabei haben. Natürlich gibt es auch die rauhe und unhöfliche Sorte von Kunden. Ich soll doch gefälligst neue Zigaretten nachbestellen und auch die Frage, ob ich Englisch sprechen würde, nachdem ich 3 oder 4mal fragen musste, was der Kunde eigentlich will, wurde mir gestellt. Aber da steh ich natürlich drüber ;)

Mein neues Arbeitsoutfit
 

Mein neuer Arbeitsplatz


Cable Beach habe ich mehrmals besucht die letzten Wochen. Mit Erin habe ich mich mal wieder beim Surfen versucht. Und ich habe es ein paar Mal geschafft, die Wellen zu reiten. Mit Blessuren am Ende. Komischerweise ist hier nachts das meiste los am Donnerstag und nicht wie man denken würde am Wochenende. Es gibt einen großen Nachtclub „Oasis“. Und am Donnerstag ist Wet-T-Shirt-Competition. Leicht bekleidete Mädels werden nass gemacht und zum Sieg geschrien. Naja, muss ich noch mehr sagen? ;) Und dann gibt es da noch seltene Naturspektakel zu bewundern in Broome. Eine davon nennt sich „Staircase to the Moon“ (Treppe zum Mond). Man kann dieses Phänomen zwischen April und Oktober  einmal in jedem Monat bewundern, wenn Vollmond ist. Bei Ebbe kommen die nassen Schlammlandschaften in der Bucht von Broome zum Vorschein. Wenn nun der blutrote Vollmond am Horizont aufsteigt kann man die Reflektionen des Mondes auf den Schlammebenen sehen. Das ganze sieht dann wie eine Treppe zum Vollmond aus. Aufrgrund der schwierigen Lichtverhältnisse ist es sehr schwer ein gutes Foto davon zu bekommen. Aber ich kann Euch sagen, es ist traumhaft schön. 


Vor 2 Tagen dann gab es dann auch noch eine Full-Moon-Party am südlichen Strand von Broome. Mit DJs und Wellen im Hintergrund wurde getanzt und gefeiert bis in die Morgenstunden.

Ihr seht mein Leben ist mal wieder vollkommen mit Arbeit, Strand, Relaxing und Party ;)