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Montag, 5. September 2011

Manchmal ist es Schicksal...

Ziemlich genau vor einem Monat habe ich Deutschland verlassen. Die meiste Zeit davon bin ich bis jetzt allein gereist. Was soll ich sagen? Ich bereue keine einzige Minute, seitdem ich weg bin. Wenn mir die letzten Tage jedoch eines gezeigt haben, dann, dass man hier nichts planen kann und alles – wirklich alles – von Tag zu Tag völlig anders kommt. Gerade sitze ich im Greyhound-Bus von Brisbane nach Noosa. Sobald ich wieder Internet habe, werde ich diesen Post online stellen. Aber fangen wir mal dort an, wo der letzte Post aufgehört hat.
Nachdem unsere Arbeit auf der Erdbeerfarm beendet war, hatte ich nun genügend Zeit, um Maroochydore und die Sunshine Coast zu entdecken. Einen Tag war ich mit Kyran und Lorna aus Wales im Irish Pub Fußball schauen. Einmal waren wir nachmittags am Maroochydore River Fischen, ein anderes Mal abends in einer Bar. Am Mittwoch kam dann aber mein Highlight der letzten Tage. Zum ersten Mal fand ich den Weg zum australischen Strand und konnte die volle Schönheit des Pazifiks bewundern. Wow, Australien hat einfach, auch nach einem Monat schon, soviel zu bieten. Aber seht selbst…








Es ist unglaublich, wie viele supernette und geile Leute man hier kennen lernt. Ich hätte in Deutschland nie gedacht, dass ich mal mit einer Horde Asiaten herumhängen würde oder dass ich mit Leuten aus UK angeln und Fußball schauen würde. Australien machts möglich. Für die Engländer und Japaner war ich irgendwann „German Potatoe“, weil ich so gut wie jeden Abend Bratkartoffeln oder irgendwas mit Kartoffeln gemacht habe :D Dann haben sich Marc und Ellie immer über „Wiener“ lustig gemacht. Ich habe es am Anfang einfach nicht verstanden, was an unserem Wiener Würstchen so lustig sein soll, bis sie mir irgendwann verraten haben, dass man in UK darunter einen kleinen Penis versteht. Man kann hier gar nicht alle Geschichten widergeben, aber es ist auf jeden Fall sehr amüsant.

Im letzten Post hatte ich ja bereits erwähnt, dass ich nun langsam mal weitereisen möchte. Da ich ja nun sehr oft mit dem grauenhaften weißem Van in der Gegend herumgefahren bin, hat mich das in dem Gefühl bestärkt, dass ich unbedingt mit dem Auto die Ostküste hochfahren möchte. Mit dem Auto ist man einfach flexibler und kann sich wirklich alles anschauen, was man möchte. Ich hatte ja schon vor ca. 2 Wochen bevor ich aus Brisbane abgereist bin den Versuch unternommen ein Auto zu mieten. Leider ist es zweimal an meinen Reisepartnern gescheitert, wie ihr wisst. Wahrscheinlich erklärt ihr mich jetzt für verrückt, aber ich habe mich dazu entschlossen ein Auto zu kaufen. Lena, die ich bereits in Brisbane getroffen hatte, wollte sich mir anschließen und Benzin- und Reparaturkosten teilen, falls nötig. Außer Frage, es ist hier ein großes Risiko ein Auto zu kaufen. Geht es kaputt, kann man ganz schnell sein ganzes Geld verlieren. Es dennoch die günstigste Art zu reisen, da man im Auto schlafen kann und einfach auch flexibel ist und an Orte kommt, wo andere Transportmittel nicht hinkommen. Ich habe also begonnen nach passenden Campervans (umgebaute Vans mit integriertem Bett, Küche und Stauraum) zu schauen. Schnell stellten wir jedoch fest, dass man von Maroochydore nicht wirklich viele Autos findet. Wir hatten dann einen weißen Ford Falcoon von einem deutschen Backpacker gefunden. Eigentlich wollte ich diesen Wagen kaufen, aber er rief mich dann am nächsten Morgen an und sagte mir der Kühler sei kaputt. Und so kam es, dass wir letzten Freitag zurück nach Brisbane gefahren sind, da wir uns dort mehr Chancen ausrechneten, ein Auto zu finden, obwohl ich eigentlich so schnell gar nicht wieder nach Brisbane zurück wollte :D Im Hostel hat man mir noch ein paar nützliche Infos gegeben, worauf ich beim Autokauf achten sollte. Lena und ich sind dann zunächst mit dem Bus nach Landsborough gefahren und dann mit dem Zug nach Brisbane. Der Zug ist sogar durch die einzigartigen Glass House Mountains gefahren. 





Wir hatten uns vorgenommen bis heute (Montag) einen Wagen in Brisbane zu finden, um dann endlich hoch nach Cairns zu fahren. Die Suche fing ernüchternd an. So wirklich viel Auswahl gab es in Brisbane auch nicht. Phillip, der zuvor mit Lena gereist war, hatte allerdings inzwischen einen Job bei einer deutschen Familie gefunden, die Campervans aufbauen. Wir haben Kontakt aufgenommen und wurden Freitag abend sogar von der Familie eingeladen. Phillip hat uns in Brisbane am Hostel abgeholt und wir sind irgendwo in die Randgebiete Brisbanes gefahren. Die Familie war supernett und hat mir einiges über Autos in Australien erzählt. Vor ihrer Tür stand ein Mitsubishi Pajero (4WD) für 4600$. Der sah echt gut aus, aber mein Budget war bei maximal 4000$ für Auto, Registrierung und allem drum und dran. Am nächsten Tag haben wir uns weiter umgeschaut, aber wieder nichts. Sonntag morgen hatte ich eine Probefahrt mit einem Wagen, der einem Australier gehört. Ich habe aber schnell mitbekommen das ein Autokauf auf Englisch doch um einiges schwieriger ist als auf Deutsch. Da ich langsam echt genervt war von der ganzen Autogeschichte und wir spätestens Montag weiter wollten, habe ich einen Entschluss gefasst. Die deutsche Familie hat nicht den Eindruck gemacht, dass sie mich über den Tisch ziehen wollten. Ich dachte also: Ok, der Mitsubishi Pajero wird mich nicht im Stich lassen und wenn der Preis noch etwas herunter geht, dann kauf ich das Auto. Wir wollten also Montag morgen das Auto testen, kaufen und umschreiben lassen. Am Sonntag abend ruft Phillip dann an: „Hey Leute, die haben das Auto nochmal getestet. Die Motoraufhängung ist kaputt. Wird teuer und die Reparatur würde ein paar Tage dauern.“ MEIN ZWEITBESCHISSENSTER TAG IN AUSTRALIEN !!! 3 Tage für umsonst nach Brisbane gereist. Ich hatte mir im Kopf schon ausgemalt, wie es mit dem Auto wird. Und dabei weiß ich noch nicht mal, ob ich mich freuen soll, dass ich zweimal einem „Fass ohne Boden“ entgangen bin, oder mich ärgern soll, weil mittlerweile unzählige Versuche gescheitert sind ein Auto zu finden. Wenn mir die ganze Sache  aber Eines gezeigt hat, dann, dass man sich nie sicher sein kann, wie lang ein Auto hier hält, auch wenn es noch so vertrauenswürdig aussieht. Jedenfalls habe ich nun erstmal Abstand von der Autosache genommen. Vielleicht schaue ich ja dann oben in Cairns nochmal. Ich habe mir dann heute Morgen einen 2000-Kilometerpass vom Greyhound-Bus geholt (385$). Mit dem komme ich hoch nach Cairns (ca. 1800km) und kann unterwegs so oft ein- und aussteigen wie ich will. Ist nicht ganz so cool wie ein Auto, aber schauen wir mal wie die Reise nach Cairns wird. Lena und ich fahren jetzt erstmal nach Noosa an der Sunshine Coast für ein paar Tage und dann schauen wir mal weiter… Jetzt ist erstmal einen Monat NUR Reisen angesagt. Die nächsten Wochen werden unvergesslich. Fraser Island, Whitsundays, Great Barrier Reef…

Aber auch der Trip nach Brisbane war nicht umsonst. Am Samstag war in Brisbane das Riverfire. Ein unglaubliches Feuerwerk gepaart mit einer perfekten Lasershow direkt am Fluss. So etwas habe ich noch nicht gesehen. Die Bilder können gar nicht das ganze Ausmaß zeigen. In Sachen Feuerwerk haben die Australier echt was drauf. Witzigerweise haben wir in Brisbane auch unglaublich viele Leute aus dem Maroochydore wieder getroffen. Naja, ich melde mich dann wieder aus Noosa…






PS: Bin gerade in Noosa angekommen und ich glaube hier wird es sehr, sehr geil ... :)

1 Kommentar:

  1. Also für AUD4000 incl. stamp duty und vielleicht noch nem vollen Tank darf man wirklich nur wenig bis gar nichts erwarten! Dann lieber noch etwas sparen.
    Wenn es unbedingt sein sollte, dann wäre NRMA roadside assist empfehlenswert ;) Die haben auch deutlich günstigere Tarife für junge Leute.
    Mitte September mit dem Auto nach Cairns. Mit etwas Zeit lassen zwischen drin, dürftest du dann die wet season in FNQLD oder dem NT mitmachen. Auch ne Möglichkeit die Sommermonate zu verbringen :)

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