Wahnsinn! Wir
schreiben Tag 464 in Australien und ich bin auf dem Höhepunkt des Feierns
angekommen. Die letzten 2 Wochen waren der absolute Wahnsinn. Mir ist endlich
bewusst geworden, warum Broome bei Backpackern so beliebt ist. Es ist nicht
etwa die Stadt selbst, nein, es ist die unglaubliche Gemütlichkeit gepaart mit
der Fähigkeit einer kleinen familiären Gruppe an Backpackern unglaubliche
Partynächte zu bescheren.
Mit einem dicken Geldpolster und einem reparierten Auto
lässt es sich wesentlich entspannter leben. Meine Stimmung war nach der
Steuerrückzahlung und der Reparatur des Autos wieder auf dem Höhepunkt
angelangt. Sicherlich auch ein Grund dafür, dass die nächsten 2 Wochen ein
wahrer Partymarathon eingeläutet wurde. Es gab aber noch einen ganz anderen
Grund. Die Regenzeit kommt näher, es wird schwüler und heißer. Das Wetter wird
von Tag zu Tag drückender und schlaucht ganz schon. Viele Backpacker zieht es
zur Zeit in den Süden, wo es schön warm und trocken ist. Das hatte auch in
unserem Hostel zur Folge, dass es immer leerer wurde die letzten Wochen. Fast
schlagartig wurden aus 40-50 Hostelbewohnern nur noch 20-25 Hostelbewohner.
Jeder kennt mittlerweile Jeden und es geht unheimlich familiär zu. So eine
angenehme Atmosphäre hatte ich bis jetzt eigentlich nur im Hostel in Bundaberg
gehabt. Und das ist ja bekanntlich jetzt auch schon über ein Jahr her. Ich
fühle mich richtig wohl hier im „Last Resort Backpackers“ in Broome. Wir sind
wie eine Familie zusammengewachsen. Und das war wohl auch der Auslöser, warum
ich mich die letzten 2 Wochen mal richtig treiben lassen habe und überhaupt
keinen Gedanken an Geld und Arbeit verschwendet habe.
Fast jeden zweiten oder dritten Tag sind wir irgendwo ausgegangen.
Sei es das Murphy’s (Irish Pub), das Oasis oder einfach nur eine Trinkrunde
außerhalb des Hostels gewesen. Hinzu kamen die Geburtstage von Ann-Mari aus
Dänemark und Teresa (mit der ich von Darwin nach Broome gekommen bin). Ann-Mari
hat tagsüber für alle im Hostel sogar Pfannkuchen gemacht. Und vor allem haben
wir die letzten 2 Wochen nicht am Alkohol gespart. Habe ich mich bis jetzt
immer vergleichsweise zurückgehalten, weil alkoholische Getränke hier in
Australien einfach verdammt teuer sind, habe ich in den letzten 2 Wochen
richtig zugeschlagen und gleich mal 250-300$ allein für Drinks auf die Kante
gehauen. Jeden Cent wert gewesen :)Der gewohnte günstige und ekelhafte Goon blieb völlig aus – mal davon
abgesehen, dass der hier auch gar nicht verkauft wird – nein, im Gegensatz, ich
habe mich endlich mal wieder wie zu Hause in Deutschland fühlen dürfen.
Und mit verrückten (im positiven Sinne) Leuten lebe ich hier
zusammen, sage ich Euch. Simon zum Beispiel. Ein Australier, der nicht nur mit
mir im Hostel wohnt, sondern auch mein Kollege im Supermarkt ist. Egal wenn ich
mit ihm zusammen ins Murphys oder Oasis gegangen bin, es war nicht wie normal,
dass sich jeder einen Drink bestellt und langsam anfängt. Nein. Bargeld
gecheckt. Und dann gleich mal immer zusammen 50$ auf die Theke gelegt und
einfach soviele Drinks wie möglich bestellt. Genial. Eine andere Person ist
Sam, Neuseeländerin. Sie ist ein absolutes Partytier. Mit ihr bin ich jedes Mal
auf den Tanzflächen so unglaublich abgegangen. Wenn sie betrunken war, hat sie
unglaubliche Spendierhosen angehabt. Den Eintritt hat sie mir gezahlt und mir
sogar 20$ in die Hand gedrückt und mich zur Bar geschickt, weil sie der Meinung
war, dass mein Alkoholpegel noch nicht den Stimmungshöhepunkt erreicht hatte.
Geschichten könnte ich Euch über die Leute hier erzählen. Herrlich. Zweimal
habe ich die Nächte sogar derartig genossen, dass ich mit einem ziemlichen
Kater auf Arbeit gekommen bin. Überhaupt nicht schön. Kater und Müdigkeit ist
das Schlimmste auf Arbeit. Aber es war die lustigen Nächte zuvor jedes Mal
wert. Ich habe leider keine Bilder von all den Nächten gemacht – was vielleicht
auch besser war.
Es gibt natürlich auch noch andere Neuigkeiten. Wie gesagt, es geht zur Zeit unglaublich familiär zu. So gehen wir seit über 3 Wochen regelmäßig jeden Donnerstag zum Badminton ins Freizeitzentrum von Broome. Für nur 8,50$ können wir uns für 2 Stunden mal richtig sportlich betätigen. Es macht super Spaß und wir mischen uns auch ein wenig unter die Einheimischen. Die sportlichen Aktivitäten sind hier für die Einheimischen wesentlich besser ausgeprägt und zugänglicher als in Deutschland und vor allem auch wesentlich erschwinglicher, da die Freizeitzentren von den Gemeinden getragen werden. Es ist so schwül hier in Broome. Ich habe mein T-Shirt nach dem Badminton auswringen können und der Schweiß tropfte nur so herunter. Hier kannst du 3mal am Tag zu McDonalds gehen. Gehst du dann einmal für 2 Stunden Badminton spielen, verlierst du immer noch Gewicht.
Es gibt natürlich auch noch andere Neuigkeiten. Wie gesagt, es geht zur Zeit unglaublich familiär zu. So gehen wir seit über 3 Wochen regelmäßig jeden Donnerstag zum Badminton ins Freizeitzentrum von Broome. Für nur 8,50$ können wir uns für 2 Stunden mal richtig sportlich betätigen. Es macht super Spaß und wir mischen uns auch ein wenig unter die Einheimischen. Die sportlichen Aktivitäten sind hier für die Einheimischen wesentlich besser ausgeprägt und zugänglicher als in Deutschland und vor allem auch wesentlich erschwinglicher, da die Freizeitzentren von den Gemeinden getragen werden. Es ist so schwül hier in Broome. Ich habe mein T-Shirt nach dem Badminton auswringen können und der Schweiß tropfte nur so herunter. Hier kannst du 3mal am Tag zu McDonalds gehen. Gehst du dann einmal für 2 Stunden Badminton spielen, verlierst du immer noch Gewicht.
Letztes Wochenende am Samstag hatten Ann-Mari und ich einen
Tag frei. Das mussten wir nutzen. Zusammen haben wir uns also auf einen
Tagestrip auf die Dampier Halbinsel nördlich von Broome begeben. Die Szenerie
war mal wieder unglaublich schön. Unberührte Strände. Weißer Sand, Rote Felsen
und türkisblaues Meer. Einfach superschön, um einfach mal zu entspannen.
Zunächst ging es zum Quondong Point. Danach sind wir die Strasse weiter nach
Norden zum James Price Point gefahren. Auf dem Rückweg haben wir dann noch in
einem Hippiecamp angehalten. Hier wird seit über einem Jahr gegen den Bau einer
Erdgasförderungsanlage protestiert. Zunächst denkt man, die Leute müssen
verrückt sein, fernab von jeglicher Zivilisation in einem Camp zu wohnen und
ihren Ökoprotest mitten im Nirgendwo durchzuziehen. Wenn man dort aber mal war,
weiß man warum die Leute hier rigoros gegen die geplante Gasförderanlage
protestieren. Der Strand hinter dem Camp ist wunderschön und die Bewohner des
Camps haben uns erklärt, dass in dieser Gegend uralte Dinosaurierspuren zu
finden sind und Aboriginals in den Sanddünen begraben wurden. Dieses Kulturgut
und diese heiligen Stätten der Aboriginals würden zum Teil zerstört werden durc
den Bau der neuen Anlage. Das Camp selbst ist Marke Eigenbau. Die haben sich
dort sogar eigene Funkmasten für Internet und Telefon gebaut. Ziemlich genial. Letzendlich
sind wir dann noch zur Willie Creek Perlenfarm gefahren, für die Broome ja so
berühmt ist.
Quondong Point
James Price Point
Das Hippiecamp und der Schauplatz der Proteste gegen die geplante Erdgasförderungsanlage
Die Campküche
"Respektiert Kulturerbe"
Der Strand am Camp. Wunderschön.
Willie Creek Pearl Farm
Eine Reinigungsmaschine, die die Austern mit den Perlen regelmäßig reinigt.
Gestern hatte ich dann auch meinen letzten Tag auf Arbeit.
Da ich dieses Mal auch einen richtigen Arbeitsvertrag unterschrieben hatte,
habe ich auch so etwa wie gesetzliche Urlaubstage bekommen (Annual Leave). Mit
meiner letzten Gehaltszahlung werde ich also wohl auch nochmal um die 300$ oben
drauf bekommen, da ich die Urlaubstage nicht in Anspruch genommen habe. Es
regnet Geld zur Zeit :)
Broome ist für mich bis jetzt definitiv einer der angenehmsten Aufenthalte
überhaupt. Dennoch sollte man ja bekanntlich aufhören, wenn es am schönsten
ist. Und genau das mache ich jetzt auch. Mein Leben in Broome kann nicht mehr
besser werden. Und bevor es abflacht, behalte ich lieber die super Erinnerungen
der letzten Wochen in Broome mit mir, und verlasse Broome auf dem Höhepunkt der
Stimmungsskala. Es ist Zeit. Zeit, sich auf die letzte große Etappe meines
australischen Abenteuers zu begeben. Das Ziel ist das 2300km entfernte Perth. Unglaublich
aber wahr, wenn ich in Perth angekommen bin, habe ich es tatsächlich so gut wie
einmal um Australien geschafft. Dann habe ich echt alle wichtigen Orte
mitgenommen, was nur möglich ist. Wie Erin auf unserem letzten Roadtrip zu
sagen pflegte: „Ich glaube, du bist einer der ganz wenigen Backpacker, die echt
an allen denkbaren Orten in Australien waren.“ Recht hat sie! Es klingt
beängstigend, aber nach Neujahr werde ich mich dann wohl langsam auch mit dem
Gedanken beschäftigen müssen, wann ich Australien verlasse und vor allem auch,
welchen Flug ich zurück in die Heimat nehmen werde. Die Suche für Mitreisende
war dieses Mal auch ziemlich einfach, da viele gen Süden reisen wollen im
Moment. Also habe ich mir einfach 3 Leute aus dem Hostel an Bord geholt. Ann-Mari
wird mit mir kommen, ihre Freundin Signe (auch aus Dänemrk) und Gunnar aus dem
Hostel (aus Island). Am Montag brechen wir auf. Die ersten Stops werden Port
Headland und der Karijini Nationalpark sein.
Nehmt euch genug Zeit für Karijini, der NP war für mich einer der schönsten Ecken Australiens und viel Spaß in Perth.
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