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Donnerstag, 13. August 2015

3 Dinge, die man zum Reisen braucht - Teil 1

Hallo ihr Lieben, 
es geht auf in die Planung. Es fühlt sich richtig gut an während ich hier so schreibe. Endlich sind diese ganzen Gedanken des Hin-und-Her-Gerissenseins verschwunden und ich kann mich langsam aber sicher entspannen und mich freuen auf das, was vor mir liegt. Aber kommen wir zum Thema. Es gibt genau 3 unabdingbare Dinge, die man benötigt bevor man auf eine solche Reise aufbricht. Ohne diese 3 Dinge geht es nicht. Ihr fragt Euch jetzt: Wie? Nur 3 Dinge? Das war es schon für so eine große und umfangreiche Reise? Hätte mir das jemand vor meinem ersten Trip gesagt, hätte ich ihn für verrückt erklärt. Aber ja, 3 Dinge reichen tatsächlich aus. Alles andere regelt sich meistens von selbst oder kann auch während der Reise noch in Angriff genommen werden.

Erstens: Das Visum

Klar, ohne gültiges Visum geht gar nichts, außer vielleicht etwas Kurzurlaub in Deutschland oder der EU. Aber bevor man ein Visum beantragt, benötigt man einen Reisepass, der auch noch mindestens 6 Monate nach dem Aufenthalt in dem jeweiligen Land gültig ist. Mein alter Reisepass wäre im Februar 2016 abgelaufen. Ich brauchte also einen Neuen. Das war mir auch ganz recht, denn der alte hatte mittlerweile so viele Stempel, dass es eines der wertvollsten Souvenirs meines ersten Trips geworden ist und ich ungern das Risiko eingehen möchte, diesen irgendwo zu verlieren. Ich habe also beim Bürgeramt in Berlin einen neuen Reisepass beantragt. Das geschah bereits im Juni und war eigentlich die erste Amtshandlung überhaupt für diesen Trip obwohl ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal wusste, dass ich wirklich wieder auf Reisen gehe. Aber einen Reisepass braucht man ja so oder so in den nächsten 10 Jahren einmal. Für saftige 64 Euro habe ich nun wieder 32 Seiten, aud denen  ich fleißig Stempel sammeln kann.
Mit dem neuen Reisepass konnte ich nun das Visum beantragen. Bis zum 4.August habe ich es herausgeschoben. Dann habe ich den Point-of-No-Return erreicht. Diesen Punkt bezeichne ich als den Moment, an dem man sich zu 100% entscheidet, dass man die Sache durchziehen wird. Es ist der Punkt, an dem man aufhört Vor- und Nachteile abzuwägen und zwischen Bauchgefühl und Verstand zu schwenken. Ab diesem Punkt schaut man nur noch nach vorn. Es gibt kein zurück mehr sozusagen. Für solch eine Reise muss jeder seinen Point-of-No-Return finden, denn wer nicht zu 100% hinter seiner Entscheidung steht, bleibt besser zu Hause. Der Point-of-No-Return ist häufig der Moment, in dem man eine große Investition bezüglich dieser Reise tätigt (Visum, Flüge, Ausrüstung etc.) Bei meinem ersten Trip hatte ich diesen Punkt nach dem Vorbereitungsworkshop in Berlin erreicht als ich beschlossen hatte Flüge und Visum zu buchen. 
Am 4.August habe ich also das Visum beantragt. Der Antrag wird natürlich auch online gestellt und ist an sich keine große Hürde, wenn man kein Bombenleger, Menschenhändler oder Chirurgietourist ist. Eigentlich dachte ich, dass ich das Visum wie bei Australien schon nach ein paar Minuten genehmigt bekommen würde. Denkste. Eine Frage beim Antrag hat mich in den Dreck geritten. Und zwar wurde ich gefragt, ob ich mich denn in den letzten 5 Jahren mehr als 3 Monate in Ländern mit hoher Tuberkulosegefahr aufgehalten hätte. Sämtliche Länder in Südostasien und im Pazifik gehören natürlich dazu :( Ich notlüge ja manchmal gern, aber beim Visumsantrag ist mir das zu heikel und ich bejahte die Frage. Prompt folgte - nachdem ich die Visumsgebühren von 100€ wohlgemerkt bezahlt hatte ;) - eine Aufforderung der neuseeländischen Immigrationsbehörde, ich müsse ein Röntgenthorax machen lassen und innerhalb von 15 Tagen dorthin schicken. Erstmal dachte ich mir, ob die überhaupt eine Ahnung haben, wie schwer bzw. unrealistisch es ist, in Berlin überhaupt einen Arzttermin innerhalb von 15 Tagen zu bekommen; geschweige denn die Resultate dann auch noch nach Neuseeland zu schicken. Dann musste es auch noch ein "Panel Physician" sein, also ein Vertragsarzt der von der neuseeländischen Immigrationsbehörde auch zertifiziert dafür wurde. Nur so als Info: In ganz Deutschland gibt es genau 5 Vertragsärzte!!! Ein ganz großer Witz ist das, dachte ich mir. Gott sei Dank, waren 2 davon in Berlin. OK, Challenge accepted. Beim Ersten angerufen. "Die Praxis ist bis 18.August wegen Umbauarbeiten geschlossen". Da war es nur noch Einer :D 
Dort haben ich dann tatsächlich auch noch zügig einen Termin bekommen. Einmal durch ganz Berlin gegurkt bis nach Zehlendorf. Gut, aber immer noch angenehmer als zum nächsten Vetragsarzt nach Hannover zu fahren haha. Das ganze Prozedere ging recht schnell und ich bin weitere 57€ für das Röntgen losgeworden. Dann erschloss sich mir auch der Sinn dieser Vertragsärzte. Es gibt nämlich ein elektronisches System, in dem die Vertragsärzte eine digitale Patientenakte anlegen und dann alle Resultate des Röntgens direkt an die Immigrationsbehörde von Neuseeland übermitteln. Also letztlich ist es doch ein sehr effizientes Prozedere und auch angenehm für mich, da ich nichts weiter mehr machen musste. Ich war beeindruckt. Aber die Frage bleibt offen, was denn all diejenigen machen, die nicht in unmittelbarer Nähe eines Vertragsarztes wohnen.
Aber wie auch immer, ein paar Tage später bekam ich dann die Genehmigung für das Visum. Insgesamt 211€ ärmer, aber der Grundstein ist gelegt. Das Visum konntet ihr ja schon im letzten Post sehen. Wohooooo...


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