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Sonntag, 9. August 2015

The Show Must Go On!

Was ist das denn jetzt hier, bitte??? Ein kleiner PR-Scherz oder? Wo ist der alte Blog? Wo bin ich? Jetzt sag doch endlich mal.

Keine Panik, meine Lieben. Die Konfusion wird sich schon gleich auflösen. Setzt Euch erstmal hin und gönnt Euch einen Beruhigungstee. Um es gleich vorweg zu nehmen. Ja, der Wahnsinn geht weiter. Die Synapsen sind einmal mehr durchgebrannt und es kam zu einer Kurzschlussreaktion. Ich werde wieder meine Tasche packen und hinaus in die weite Welt flanieren. Boooom!!! Jetzt steht bei Euch die Kinnlade genau soweit offen, wie bei mir.
Ist der verrückt geworden? Was tust du? Haben dich alle guten Geister verlassen? Fragen, die ich mir die Tage auch stelle. Aber Fakt ist, dass meine Entscheidung steht. Ich werde noch einmal als Backpacker losziehen.

Wo solls hingehen und für wie lang?
Erklärt mich für verrückt, aber ich werde es tatsächlich noch mal auf einem Work and Holiday Visum versuchen. Somit kommen eigentlich nur Kanada und Neuseeland in Frage. Eigentlich ist Kanada ganz oben auf meiner Liste, aber da es dort nur limitierte Visas gibt jedes Jahr und die Bewerbungsfrist schon verstrichen ist, fiel die Wahl ziemlich schnell auf Neuseeland. Außerdem bekommt man das WHV für Neuseeland nur bis 30 und das für Kanada bis 35. Nicht, dass ich jetzt schon auf mein Alter achten müsste, aber sicher ist sicher... ;-D Beim Zeitraum möchte ich mich nicht festlegen. Es kann nach 3 Monaten vorbei sein oder später. Bei meinem ersten Trip sind auch aus 1 Jahr plötzlich 3 Jahre geworden. Richtig geil wäre ja Neuseeland, dann ein bisschen durch die USA tingeln und dann noch Kanada dran hängen. Die einen sagen jetzt: Ist das ein geiler Typ. Die anderen: Ach du Scheiße, hat der Einen sitzen. Meine Antwort: Beides entspricht der Wahrheit! Mitte Oktober soll es losgehen.

Wie komme ich zu der Entscheidung?
Ich möchte Euch jetzt nicht wieder mit einem ewig langen Text über meine Gefühle und Geschehnisse zuhäufen. Ich mache es kurz. Vorletzte Woche hatte ich nochmal ein Aufnahmetest an einer Uni. Leider muss man immer solang auf das Ergebnis warten. Aber in der Woche danach wurde mir dann bewusst, selbst wenn ich eine Zusage bekomme, muss ich mich ja dann doch letztendlich zwischen Uni und Reisen entscheiden. Also griff ich dem Resultat vor und habe mich entschieden. Für das Reisen! Eine Antwort, warum ich mich so entschieden habe, kann ich Euch nicht geben. Diese Entscheidung kann ich nicht rational erklären. Es wird wohl letztendlich eine Kombination gewesen sein aus dem Fernweh, aus den Umständen, die ich nach meiner Rückkehr nach Deutschland vorgefunden habe, und meinen Perspektiven für die Zukunft. Damals wusste ich genau, wieso ich das will. Aber dieses Mal ist es wirklich eine Entscheidung aus dem Bauch heraus. 
Ich muss letztendlich sagen, dass der Zeitpunkt, es noch einmal zu wagen, dieses Mal nicht besser sein könnte. Damals musste ich schmerzhaft meinen Job aufgeben, meine geliebte Wohnung zurücklassen und von meinen Freunden loslassen. Dieses Mal ist es ganz anders. So richtig hält mich eigentlich nichts in Berlin. Weder der Job, noch mein zu Hause und Umfeld. Ich müsste daher jetzt eh irgendwo wieder neu anfangen. Zurücklassen würde ich dieses Mal wesentlich weniger. Lediglich ein WG-Zimmer mit ein paar IKEA-Möbeln und eine tolle Zeit in Berlin. Selbst auf Arbeit muss ich nichtmal kündigen, sondern meinen Vertrag einfach auslaufen lassen.

Da bin ich nun also. Vor einem Jahr noch geschrieben, dass ich mir so einen langen Trip als Backpacker nicht nochmal vorstellen könnte. Und jetzt? Jetzt bin ich am Anfang eines neuen Abenteuers. Aber so ist das Leben. So richtig Vorfreude ist aber noch nicht da, weil ich mich schon eher die meiste Zeit noch die Frage stelle, was ich da eigentlich gerade mache und ob ich sämtliche Relationen zur Realität verloren habe. Aber ich bin mir sicher, je näher der Trip kommt, desto mehr wird die Vorfreude steigen und desto stärker stehe ich auch hinter meiner Entscheidung.
Dennoch ist dieses Mal natürlich einiges anders. Ich weiß bereits, was mich erwartet, was einen riesen Unterschied zu meinem ersten Trip darstellt. Damals habe ich mich sehr früh eingelesen und schon ca. 5 Monate vorher angefangen Alles zu planen und zu buchen. Dieses Mal habe ich gute 2,5 Monate vor Abreise überhaupt erstmal angefangen mich mit dem Thema Neuseeland zu beschäftigen. Was ich über Neuseeland weiß? Bis jetzt nicht wirklich viel :-D Dadurch geht natürlich etwas der Reiz der ganzen Vorbereitung und die Vorfreude verloren. Auf der anderen Seite bin ich so froh, dass ich das ganze Kapitel der Vorbereitung schon einmal durchgemacht habe. Ich weiß worauf ich mich einlasse und auf welche Dinge ich achten muss. So weiß ich genau, welche Dinge ich einpacken muss und welche eigentlich überflüssig sind. Auch stehe ich dieses Mal nicht vor der Entscheidung, ob ich einen Open-Return-Flug buche oder nicht. Ich bin mir sicher, dass ich einen Weg nach Hause finden kann und alles andere als einen One-Way-Flug nur unnötig Flexibilität rauben würde. Ich brauche keine Englischkurse oder andere Vorbereitungskurse, denn ich weiß, dass ich mich locker dort unten bewähren und Jobs finden kann. Insgesamt geht man also wesentlich entspannter an das gesamte Thema heran und lässt die Dinge mehr auf sich zukommen. Ich bin halt mittlerweile ein alteingesessener Backpacker :D

Es geht also wieder los. Ich muss gestehen, jedes Mal, wenn ich in den letzten Monaten zurückgedacht habe an diese unglaublichen Momente des Reisens, ist mir das Herz aufgeblüht. Dieses Roadtripfeeling, diese unerwarteten Wendungen, diese sonnigen Tage am Strand, das Zusammenleben im Hostel und und und... all diese Erinnerungen und das gleichzeitige Ausschütten von Glückshormonen zeigen mir, wer ich wirklich bin. Auch wenn ich es nicht wahr haben möchte, aber ich will mehr davon :) Ein starker Einfluss und wahrscheinlich auch ein Faktor, warum ich mich letztendlich so entschieden habe, kam auch von Außen in den letzten Monaten. Viele Freunde sagten, mir, dass es blödsinnig wäre, wenn ich jetzt studieren gehe, obwohl ich genau weiß, ich möchte danach nochmal reisen gehen. Und sie haben recht. Dennoch ist das wohl die Frage, die mich in den letzten Wochen am meisten quält. Schieße ich mir mit einen weiteren Backpackertrip ein Eigentor für Studium und Karriere? Ein mal weg gewesen. Gut OK. Aber Zweimal? Aber naja, die Antwort auf diese Frage weiß nur die Zukunft. Ganz viel Positives habe ich in den letzten Wochen hier aus dem Blog (als er noch Sebastian goes Australia war) gezogen. Immer mehr Leute schreiben mir ihre Geschichte. Sie sagen, ich hätte sie inspiriert und mein Blog wäre ein Vorbild. Ja, sie behaupten sogar mein Blog wäre Schuld daran, dass sie ihre Jobs gekündigt hätten und dadurch ihren Weg im Leben gefunden hätten. Unfassbar geil oder? Auch, wenn ich Viele von Euch nicht persönlich kenne, aber danke danke und nochmals danke. Solche Zuschriften und Kommentare geben mir so viel Kraft, denn sie zeigen mir, dass meine Abenteuer auch einen Nutzen haben. Als Vorbild bezeichnet zu werden ist toll, denn es zeigt mir, das mein Weg im Leben keineswegs der falsche Weg sein kann. Negatives höre ich eigentlich nur von Leuten hier in Deutschalnd. Aber auch für diese Kritik bin ich durchaus dankbar, denn sie hält mich davon ab den Pfad der Vernunft zu verlassen und unüberlegte Dinge zu tun. 
Was mich immer noch und immer wieder von den Socken haut, ist wie eng und verbunden diese Backpackerfamilie ist. Ich habe kaum erwähnt, dass ich nach Neuseeland gehe, schreiben mir so viele Freunde aus der ganzen Welt. Sie beglückwünschen mich. Sie laden mich ein, falls mein Weg bei Ihnen vorbei führt, sie freuen sich mich irgendwo in der Werlt wieder zu sehen, ja sie sagen sogar, sie werden mich besuchen kommen. Es ist wohl eines der größten Geschenke, wenn man die Welt bereist. Freunde zu haben auf der ganzen Welt, ist einfach unbezahlbar. Egal wohin du gehts, ich habe mittlerweile das Gefühl ich bin nie allein.
Natürlich hoffe ich aber schon auch irgendwie auf die Erleuchtung während dieses Trips. Einen Weg muss es ja schließlich geben für meine Zukunft. Insgeheim hoffe ich, dass mir klar wird, dass ich nicht noch einmal so atemberaubende und einzigartige Erfahrungen machen kann, wie auf meiner ersten Reise. Ich hoffe, dass ich diese zweite Reise sozusagen als eine Art Kur nutzen kann, die mir ein wenig die Lust am Reisen nehmen kann. Ich weiß, dass klingt etwas paradox. Reisen, um vom Reisen loszukommen? Ja, die nächste Reise soll mir quasi nach diesen unglaublichen Erlebnissen der letzten 3 Jahre diesen Reisedrang nach und nach ausschleichen, in dem mir bewusst wird, dass einfach nicht mehr geht und ich mich "endlich" gesellschaftlich integrieren möchte. Aber gut, dass sind jetzt alles nur Spekulationen und Wünsche. Es kommt sowieso immer anders.

So jetzt seid ihr wieder up-to-date. Freut Euch, es wird schon bald wieder unglaubliche Geschichten zu berichten geben. Ich weiß, der ein oder andere ist schon ganz zappelig und will endlich wieder Reiseberichte lesen und Bilder sehen. Backpacker Seb ist zurück aus dem Ruhestand und kommt euren Wünschen nach ;-)

Kia Ora,
Seb


Noch ein kleines Nachwort:
Mein erster Trip von 2011 bis 2014 war wunderschön und ich möchte ihn auch als solchen in Erinnerung behalten. Aus diesem Grund ist mein Blog Sebastian goes Australia zwar immer noch erreichbar, aber zum 8.8.2015 habe ich dort sämtliche Aktivitäten eingestellt. Sebastian goes Australia würde nicht mehr den Zweck erfüllen, für den es einmal angedacht war. Aus Australien ist nun die Welt geworden. Und aus diesem Grund ist es Zeit für einen neuen Blog mit neuem Design. Diesem Blog. Backpacker Inside.
Ich habe eine Kopie des Blogs "Sebastian goes Australia" gezogen, welche weiterhin unter der bekannten Adresse des Blogs ereichbar ist. Den originalen Blog habe ich in diesen hier umgewandelt. Also wundert Euch nicht, alle vorherigen Follower folgen jetzt natürlich diesen Blog und auch die Besucherstatistik läuft natürlich unermüdlich weiter als ob es diesen Blog schon seit 2011 gegeben hätte. Das Allerwichtigste aber: Alle Posts und Kommentare habe ich eins zu eins von Sebastian goes Australia übernommen. Also im Prinzip ist dieser Blog wirklich nichts anderes als eine Fortführung des alten Blogs, nur mit neuem Namen und anderem Layout. Zudem habe ich ein wunderbares Zitat für diesen Blog gefunden, dass besser nicht passen könnte: "Travelling - it leaves you speechless, then turns you into a storyteller" (auf Deutsch: Reisen - es macht dich erst sprachlos und dann zum Geschichtenerzähler.) Wie passend oder? Seit mittlerweile 4,5 Jahren erzähle ich meine Geschichte hier. Aber ihr könnt mir glauben, ich war mehr als nur einmal sprachlos in diesen Jahren.

So, beim nächsten Post packen wir dann endlich wieder diese philosophisch und emotional gelandenen Beiträge beiseite. Dann gibt es mehr zu lesen über die Vorbereitung, Flüge, Visum und was sonst "mal wieder" alles so auf dem Programm steht. So und wenn ihr mir jetzt immer noch nicht glaubt, dass ich es ernst meine, dann hoffe ich, nimmt Euch das die letzten Restzweifel.




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