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Dienstag, 24. April 2012

Wer suchet, der findet

Lang ist es her, dass ich mich gemeldet habe. Das liegt daran, dass ich im Moment fast immer 7 Tage die Woche arbeiten bin. Dazu aber später mehr. Als Entschädigung gibt es dieses Mal gleich 3 Posts. 

Nach den ersten 2 Wochen und einigen frustrierenden Momenten kam langsam etwas Schwung in die ganze Jobsuche. Die etwas deprimierende Stimmung aus dem letzten Post ist längst schon wieder verflogen. Alles fing damit an, dass ich einen Post auf die „Gumtree“-Webseite (www.gumtree.com.au) gesetzt habe. Gumtree ist ein Kleinanzeigenportal und unter Backpackern ziemlich beliebt. Man findet hier von Jobs über Autos bis hin zu Reisepartnern einfach Alles, was der Backpacker begehrt. Jedenfalls haben ich gepostet, dass ich einen Job suche. Vor ca. 4 Wochen, an einem Freitag, bekam ich einen Anruf von Clinton, einem Einheimischen, der in den Vororten von Darwin wohnt. Er fragte mich, ob ich noch Arbeit suche. Klar suche ich noch. Clinton brauchte jemanden für ein paar Tage, der seinen Garten aufräumt und säubert. Clinton und seine Frau Lynn haben 4 Kinder und Clinton selbst ist selbständig und hat viel um die Ohren. Er hat mich dann im Hostel abgeholt und wir sind zu seinem Haus gefahren. Ich musste dann zunächst die vertrockneten und heruntergefallenen Palmenwedel und andere Laubabfälle zusammentragen und auf einen Anhänger packen. Zu meiner Überraschung durfte ich dann die Abfälle zur Deponie von Darwin am anderen Ende der Stadt bringen. Clinton vertraute mir sein Auto, was übrigens ein genialer 4WD war, mit samt Anhänger an. Ein echtes Highlight für mich, denn es war das erste mal, dass ich überhaupt ganz allein in einem Auto fahren konnte. Und dann auch noch das erste Mal, dass ich mit Anhänger gefahren bin. Radio an und ab gings über Darwins Straßen zur Mülldeponie. Überraschenderweise habe ich mich sogar ganz gut mit Anhänger angestellt. Nur beim Rückwärtseinparken auf Clintons schmalen Stellplatz habe ich dann doch nach 5 Anläufen das Ganze Clinton selbst überlassen. Die nächsten 3 Tage habe ich dann noch den Rasen gemäht, die Autos geputzt, das Laub weggeblasen, die Rasenkanten mit dem Whipper Snipper (Sorry ich kenn das deutsche Wort dazu nicht) getrimmt und die Terasse aufgeräumt. Clinton hat mich am Ende des Tages immer bar bezahlt. Es war kein Vermögen, aber wenigstens habe ich die Hostelmiete für eine Woche wieder herausbekommen.

Als ich am Montag dann bei Clinton gearbeitet habe, passierte ein Wunder. Als ich nach dem Rasenmähen auf mein Handy schaute, hatte ich einen Anruf in Abwesenheit und ich war mir sicher, dass ich die Nummer kannte. Nachdem ich meine Gehirnzellen auf Hochtouren habe laufen lassen, fiel es mir ein. Es war Mr. Pritchard, der Personalmanager von Paspaley, wo ich mich für den Pearlingjob beworben hatte. Ich habe ihn zurückgerufen und tatsächlich hat er mich am nächsten Morgen zu einem Jobinterview eingeladen. Nun hieß es alles oder Nichts. Ein Jobinterview in Englisch. Bin ich dafür bereit? Aber klar. Ziemlich nervös und geplagt von hohem Druck stellte ich mich dann am nächsten Morgen der Herausforderung. Mr. Pritchard war ein ziemlich rauher und abgeklärter Businesstyp. Ich habe so gehofft, dass er ein deutliches Englisch spricht. Natürlich hat er kein deutliches Englisch gesprochen, sondern seinen nuschligen Akzent ausgepackt. Na toll. Dennoch war ich der Meinung, dass ich mich ganz gut geschlagen hatte. Er sagte mir, dass er mich dann evtl. anrufen wird, wenn er alle Interviews erledigt hat. Es hieß also wieder warten. Ich hasse warten. Ich wollte doch nur einen Job und Geld verdienen.

Ich musste mir also einen Plan B besorgen für den Fall, dass ich den Job nicht bekomme. Es blieb mir eigentlich nur eine einzigste Wahl. Ich brauche eine White Card, um auf dem Bau arbeiten zu können. Ich habe dann einen Nachmittag lang 4 Std. einen Onlinekurs gemacht. Ziemlich dämliche Videos über Sicherheit und Prävention auf dem Bau musste ich mir anschauen und dann Fragen beantworten. Naja jedenfalls bin ich jetzt Besitzer einer White Card und bereit für den Bau in Australien, falls es mit dem Pearling nicht klappt. 

Aber dann … dann passierte Etwas … wofür ich Australien liebe und hasse zugleich … mein Plan änderte sich mal wieder ... von einer auf die andere Sekunde … mehr dazu im nächsten Post …

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