Talofa,
Willkommen in Samoa!
Oh meine lieben Leser, was hier
wieder passiert ist. Um Eines mal vorweg zu nehmen. Die letzte Woche hat sich
mir nicht gerade von ihrer Schokoladenseite gezeigt. Soviele unglückliche
Momente, die da zusammengekommen sind. Samoa hat sich mir von der paradisischen
Seite gezeigt, aber auch von einer eiskalten Seite. Ich habe die letzte Woche
wieder sehr viel über die Welt und mich gelernt. Dennoch glaube ich, dass Samoa
mich irgendwie nicht mag. Genießen konnte ich meinen Aufenthalt nur teilweise.
Aber rollen wir die Geschehnisse mal von vorn auf.
Am Flughafen angekommen habe ich
mich auf den Weg zu meiner Unterkunft gemacht. Mein Zimmer sah aus wie eine
Gefängniszelle. Keine Fenster nach außen. Nur ein Bett. Knast pur. Aber was
sollte ich auch erwarten? Da ich die Standards in Samoa nicht kannte und ich
das günstigste Zimmer in Apia, der Hauptstadt, gebucht hatte., musste ich damit
leben und das tat ich die erste Nacht auch. Es war fast Mitternacht und ich
fragte die Dame an der Rezeption, wo ich denn noch was Essen könne. Sie
schickte mich die Straße herunter. Ein paar hundert Meter gelaufen, fängt auf
einmal so ein blöder Hund an zu bellen. Fragt mich nicht, was in den geraten
ist. Jedenfall hat der mir doch glatt mal in die Wade gebissen. Wunderbar. Nach
ein wenig fluchen, habe ich dann auch die Schmerzen ausgeschalten und bin zum
Shop gegangen, an dem ich endlich was zu Essen bekam. Als ich den Shop dann
verließ, merkte ich dass irgendetwas feucht ist an meinem Bein. Ich zog die
Jogginghose hoch und sah nur Blut überall. Nach einem weiteren Fluchanfall über
den Hund ging ich zurück ins Motel und die Dame schickte mich gleich lauter
Entsetzen ins Krankenhaus. Prima. Mein erster Ausflug auf Samoa endete also
gleich im Krankenhaus. Das Krankenhaus selbst; ich dachte ich bin in einer
Fleischerei. Absolut Dritte Welt. Ich dachte zunächst, dass ich dort mit mehr
Krankheiten und Schmerzen rauskomme, als ich hereingekommen bin. Da wir in den
Tropen sind, muss man hier natürlich aufpassen, dass sich die Wunde nicht
entzündet. Mir wurde also Antibiotika verschrieben. Der Oberhammer war, ich
konnte echt nicht sagen, ob die Krankenschwester ein Mann oder eine Frau ist.
Ein paar Tage später wurde mir klar, dass dies hier wohl an der Tagesordnung
ist, dass die Männer sich zu Frauen verwandeln, wenn es in der Familie nicht
genug Frauen gibt. Oh mein Gott… Naja aber Respekt. Es ist echt schwer zu
erkennen, ob die Mann oder Frau sind. So endete dann auch meine erste Nacht in
Samoa.
Am nächsten Tag habe ich mich
dann Matilda aus Schweden, Charlotte aus England und dem etwas älteren Pärchen
Ben und Marion aus Neuseeland angeschlossen,
die den privaten Taxifahrer Joe angeheuert hatten, der sie um die Insel fahren
sollte. Wir sind dann den östlichen Teil der Hauptinsel Upolu abgefahren und
haben uns dabei Baumhäuser, Wasserfälle, Wasserlöcher und einfach nur die
unbeschreiblich schöne Natur hier angesehen. Mir wurde sofort klar. Von Samoa
hatte ich deutlich andere Vorstellungen. Ich dachte es ist ein Touristenort.
Überhaupt nicht. Alles was man sieht sind die Einheimischen in den Dörfern,
tropische Plantagen, Berge und Hügel vollgesäht mit natürlichen Palmenwäldern.
Resorts Fehlanzeige. Das ist der naturbelassenste Ort, den ich je gesehen habe.
Und noch etwas wurde mir klar. Während die Cook Islands ziemlich
fortgeschritten, modern und ziemlich touristisch sind; Samoa ist das absolute Gegenteil.
Die Leute hier sind zwar nicht superarm, aber die leben ein absolut einfaches
Leben. Die Sitzen den ganzen Tag in ihren Hütten oder im Garten und machen gar
nichts. „Island Time“ (Inselzeit) wird das hier genannt. Wirklich alles hier
sieht irgendwie aus wie Dritte Welt. Absolut neue Erfahrung für mich. Die
traditionellen Häuser hier werden „Fale“ genannt. Ein Fale ist nichts anderes
als ein Podest auf Stelzen und ein Dach aus Palmenblättern oder irgendsowas.
Wände gibt es nicht, lediglich Holzstelzen, die das Dach halten. Ihr glaubt es
nicht, aber man kann hier so gut wie in jedes Haus hineinschauen. Und die Leute
haben echt nicht viel in Ihren Häusern. Manchmal schaute ich in die Häuser und
sehe einen riesengroßen Flachbildschirm in der Mitte des Fale und die Leute
sitzen davor. Das ist so ein witziger Anblick. Und noch etwas wurde mir klar
auf meinen ersten Trip auf Samoa. Samoa ist kein Ort, zum Schwimmen, am Strand
liegen; es ist kein Ort an dem es hunderte von Touristenattraktionen gibt.
Nein, auf Samoa genießt man einfach nur über die Insel zu fahren und sich
unglaublich schöne Natur neben der Straße anzuschauen und sich von der
einheimischen Kultur verzaubern zu lassen. Die Kultur macht hier einen ganz
großen Teil des Abenteuers aus.
Joe (Taxifahrer), Matilda, Ich, Ben und Marion
Hoch in den Bäumen
Wahnsinn. Dieses Baumhaus verdient sich diesen Status in jeglicher Hinsicht. Ein amerikanisches Ehepaar hat sich hier ihren Traum verwirklicht. Es ist eine komplette Wohnung in den Baum hineingebaut wurden. Sogar eine Dusche und Elektrizität gibt es dort oben.
Wahnsinn. Dieses Baumhaus verdient sich diesen Status in jeglicher Hinsicht. Ein amerikanisches Ehepaar hat sich hier ihren Traum verwirklicht. Es ist eine komplette Wohnung in den Baum hineingebaut wurden. Sogar eine Dusche und Elektrizität gibt es dort oben.
Wenn es eines auf Samoa nbicht gibt, dann Wasserfälle
noch einer (dieser ist 100m lang)...
... und noch einer...
... und noch einer
... und noch einer ....
hier konnte man sogar die Felsen als Wasserrztsche benutzen. Das hat Spaß gemacht.
Dieser Herr zeigte uns, wie man das Fleisch aus einer Kokosnuss raspelt und Öl daraus gewinnt. Dieses schwammartige Objekt in seinen Händen hat er dazu genutzt das Kokosöl zu gewinnen.
Te Sua (Ocean Trench)
Eines der touristischen Highlights Upolus
Hier sind 2 Erdlöcher in die das Meerwasser einströmt und man kann von einem ins andere Schwimmen
OK, zurück von unserem Trip hat
uns Joe, der Taxifahrer dann gefragt, ob wir nicht Lust hätten zu einer
einheimischen Comedyshow auf der anderen Straßenseite des Motels zu kommen. Wir
sagten zu. Nach dem Abendessen haben wir ein paar Drinks und die Show genossen.
Es war echt schön. Ich bin sogar als Bestandteil der Show auf der Bühne
gelandet und musste mich über die Anmachversuche (Teil der Show) der zwei „Big
Mommas“ ergehen lassen. Ich glaube die mögen Europäer :D Na zum Glück hatte ich
ein wenig getrunken…
So schön der Abend auch war, am
nächsten Morgen schlug das Schicksal erbarmungslos zu. Ich konnte meine Kamera
nicht finden. Alles durchgewühlt. Kein Erfolg. Mir dämmerte, dass ich sie wohl
bei der Show die Nacht zuvor habe liegen lassen. Ich lief also dorthin. Leider
hat niemand meine Kamera gesehen. Ich hoffte also, dass Joe sie mitgenommen
hat. Ich entschied ein wenig entsetzt und hoffnungsvoll Joe am Abend zu fragen,
ob er die Kamera hat. Bis dahin wollte ich ein wenig Apia erkunden und schauen
wie ich die Insel am besten erkunden konnte. Am Ende meiner Tour durch Apia war
ich noch etwas mehr niedergeschlagen. Ich stellte fest, ganz Samoa ist
irgendwie nicht so wirklich auf Tourismus ausgerichtet. Niemand kann einem
wirklich Fahrzeiten der Busse und Fähren sagen. Unterkünfte sind jetzt
irgendwie auch nicht im Überfluss vorhanden. Alles ist irgendwie recht
kompliziert herauszufinden. Autos zu mieten ist verhältnismäßig auch recht
teuer. Die Leute hier sind auch nicht sehr hilfreich. Viele hier sprechen nur
gebrochenes Englisch. Die meisten Leute wollen aber nicht unhöflich sein und
sagen deshalb zu allem „JA“, was nicht wirklich hilfreich ist. Naja irgendwie
war mein Tag in Apia total deprimierend. Als ich dann nach Hause kam sagte mir
dann Joe, dass er meine Kamera nicht hat. FUCK!!! Sorry für den Ausdruck, aber
das beschreibt alles. Was für ein Tiefpunkt. Ich konnte es nicht glauben. Meine
dritte Kamera. Weg. Ich war so niedergeschlagen. Hundebiss, Krankenhaus, mein
Zimmer eine Gefängniszelle, Kamera verloren, wieder mal alle Bilder auf der
Speicherkarte weg (die Bilder von meinem ersten Tag Samoa sind alle von Matilda
hier im Blog; Sorry), die Leute sind nicht wirklich hilfreich und alles schaut
aus wie Dritte Welt. Hinzu kam, dass ich noch immer mein australische Geld
versuchte auf mein deutsches Konto zu transferieren, was aber nicht
funktionierte, da die TAN Nummer für die Transaktion auf mein Handy geschickt wird,
mit dem ich aber in Samoa anscheinend keinen Empfang hatte. Seit langem habe
ich mich nicht mehr so deprimiert gefühlt. In solchen Momenten wünschte ich
mir, dass Jemand da wäre, der mich einfach mal in den Arm nimmt. Aber das ist
wohl die Schattenseite, wenn man alleine reist. Damit muss man wohl leben. Aber
nochmal vielen Dank an Alle, die mich auf Facebook versucht haben aufzubauen.
Das war echt SUPER von Euch und hat mir sehr geholfen. So ging ein ganz schwarzer
Tag zu Ende und irgendwie wollte ich sogar weg aus Samoa und Apia. Ja sogar ein
klein wenig Heimweh hatte ich. Dass ich eigentlich noch immer im Paradies bin,
konnte ich an diesem Tag nicht so recht glauben.
Am nächsten Morgen fühlte ich
mich immer noch etwas niedergeschlagen. Aber es musste ja weitergehen. Es war
Samstag. Die Geschäfte waren nur bis 12 Uhr offen und dann geschlossen bis
Montag morgen. Ich musste also bis 12 Uhr etwas reißen. Zunächst habe ich aus
diesem Knast ausgecheckt. Dann ging es auf zur Touristeninformation. Ich wollte
jetzt unbedingt ein Auto mieten. Es schien mir die beste Möglichkeit, die Insel
zu erkunden. Ich wollte aus Apia raus, neu starten. Geld spielte in diesem
Moment keine Rolle mehr. Das Auto war gemietet. Für 3 Tage. Als nächstes ging
es in den Supermarkt. Anschließend hatte ich noch eine Stunde, um eine Kamera
zu finden. Ihr wisst, ich liebe meine Canon mit der tollen Farbverstärkung.
Meine Chancen eine solche Kamera hier in Apia zu finden waren jedoch sehr
gering. Ich ging zu ein paar Läden. In der Tat war die Auswahl nicht sehr groß.
Nur diese blöden Fujifilm und Olympus-Modelle. Ich will meine Canon zurück :( Als letztes, 15 Minuten
bevor die Geschäfte schließen, bin ich in einen Shop für Büromaterial gegangen.
Hier der Dialog.
Ich „Verkaufen sie Digitalkameras?“
Dame „Ähhh… Ich habe eine einzige Kamera hier.“
Ich konnte es nicht glauben. Eine einzige Kamera. Das kann doch wieder nur Schrott sein. Dann aber… ich sehe die Verpackung und meine Augen werden ganz groß. Ist das echt möglich???? Die Verpackung zeigte doch tatsächlich, dass es das selbe Modell von Canon war, das ich verloren hatte. Ich hätte die Verkäuferin beinahe geküsst.
Dame „Die Kamera mit Tasche und
Speicherkarte kostet…“
Ich „ICH KAUFE SIE. Ich kaufe sie.“
Ich „ICH KAUFE SIE. Ich kaufe sie.“
Ich konnte mein Glück nicht
fassen in diesem Moment. Zwar hat mich das mal wieder unnötige 120€ gekostet,
aber ich war einfach nur so happy, dass ich das gleiche Modell wiedergefunden
habe :)
Dann ging es auch direkt los. Weg aus Apia. Den Rest des Tages habe ich dann das Gleiche getan, wie auch schon am ersten Tag, einfach nur um die Insel gefahren und die Natur genossen. Über Nacht wollte ich dann unbedingt auch mal in einen der Fales übernachten. An der Südseite der Insel bin ich dann auch fündig geworden. Für umgerechnet 20€ habe ich in einem Fale direkt am Fao Fao Beach übernachtet. Sogar Abendessen und Frühstück war inklusive. Total überraschend habe ich hier auch Ben und Marion vom ersten Tag wiedergetroffen, die hier schon etwas länger waren. Sie haben mir auch gleich mal ihr Schnorchelzeug ausgeliehen. Und ich kam am richtigen Tag, denn Samstag abends gibt es immer eine traditionelle Tanzshow. Der Abend war wunderschön. Es ging wieder bergauf. Ich habe tatsächlich das Reisefeeling wiedergefunden. Ich realisierte wieder, dass ich im Paradies bin und das zauberte mir ein Lächeln auf die Lippen. Es war die richtige Entscheidung Apia zu verlassen, Alles Geschehene zu vergessen und wieder nach vorn zu schauen. Dass der Feuertänzer seinen brennenden Stab aus der Hand verloren hat und direkt unter meinem Stuhl landete(ich dachte erst, es war Teil der Show), fand ich am Ende dann auch eher witzig. Dennoch dachte ich zuerst, dass die Götter Samoas etwas gegen mich haben und mich vertreiben wollen ;) Ich verstand auch, warum die Leute hier so einfach leben. Sie sind es nicht anders gewöhnt. Sie fröhnen ihr Leben mit Religion, Tradition und Tänzen. Bei den Tänzern hat man wirklich gesehen, dass sie stolz sind, auf Samoa zu leben.
Dann ging es auch direkt los. Weg aus Apia. Den Rest des Tages habe ich dann das Gleiche getan, wie auch schon am ersten Tag, einfach nur um die Insel gefahren und die Natur genossen. Über Nacht wollte ich dann unbedingt auch mal in einen der Fales übernachten. An der Südseite der Insel bin ich dann auch fündig geworden. Für umgerechnet 20€ habe ich in einem Fale direkt am Fao Fao Beach übernachtet. Sogar Abendessen und Frühstück war inklusive. Total überraschend habe ich hier auch Ben und Marion vom ersten Tag wiedergetroffen, die hier schon etwas länger waren. Sie haben mir auch gleich mal ihr Schnorchelzeug ausgeliehen. Und ich kam am richtigen Tag, denn Samstag abends gibt es immer eine traditionelle Tanzshow. Der Abend war wunderschön. Es ging wieder bergauf. Ich habe tatsächlich das Reisefeeling wiedergefunden. Ich realisierte wieder, dass ich im Paradies bin und das zauberte mir ein Lächeln auf die Lippen. Es war die richtige Entscheidung Apia zu verlassen, Alles Geschehene zu vergessen und wieder nach vorn zu schauen. Dass der Feuertänzer seinen brennenden Stab aus der Hand verloren hat und direkt unter meinem Stuhl landete(ich dachte erst, es war Teil der Show), fand ich am Ende dann auch eher witzig. Dennoch dachte ich zuerst, dass die Götter Samoas etwas gegen mich haben und mich vertreiben wollen ;) Ich verstand auch, warum die Leute hier so einfach leben. Sie sind es nicht anders gewöhnt. Sie fröhnen ihr Leben mit Religion, Tradition und Tänzen. Bei den Tänzern hat man wirklich gesehen, dass sie stolz sind, auf Samoa zu leben.
Am nächsten Morgen fragten mich
dann Ben und Marion, ob ich sie nicht ein wenig mitnehmen möchte und sie mir im
Gegenzug ein wenig Geld für das Auto geben. Wunderbar. Das Auto war recht
teuer. So kam mir das echt gelegen. Zu Dritt ging es also noch 2 weitere Tage
über die Insel Upolu. Wir haben zwischen 2 5-Sterne-Resorts in Fales
übernachtet. Ich habe es mir natürlich nicht nehmen lassen die Resorts genauer
auszukundschaften :)
Mein Mietauto für 3 Tage
Robert Louis Stevenson Museum
So sehen übrigens Mülltonnen in Samoa aus, die man überall am Straßenrand findet
Samoanisches Cricket (Cricket + Tanz)
Plius Cave
Eine der (kein Scherz) vielen hundert Kirchen entlang der Insel
Was für ein Ausblick vom Mafa-Pass
So sieht der Großteil Upolus entlang der Küstenstraße aus
Eine Form des "Fale"
Abkühlung gefällig?
Das ist mein meine Unterkunft für die Nacht. Ein traditionelles Fale.
Und so sah es vom Fale aus, wenn ich aufgewacht bin
So sieht ein Fale von innen aus
Matratze mit Mosquitonetz
Augen öffnen
Willkommen zurück im Paradies!!!
Für 600 US$ könnte es dir gehören für die Nacht :D
Einfach die Insel entlang fahren macht am meisten Spaß
Schildkrötenfütterung
Am Dienstag ging es dann zurück
nach Apia. Ich musste nun eine Entscheidung treffen. Mas, ein Amerikaner, den
ich in Singapur vor 2 Jahren getroffen hatte, lebt und arbeitet im Moment in
American Samoa, was ein Territorium der USA ist. Nachdem er gelesen hatte, was
passiert ist in Samoa, hat er mir vorgeschlagen, ihn besuchen zu kommen. Ich
wollte allerdings die restlichen Tage noch Savaii, die zweite große Insel
Samoas neben Upolu, erkunden. Savaii soll anscheinend noch schöner als Upolu
sein. Zeit für Savaii und American Samoa hatte ich aber nicht. Was soll ich
also tun? Zwar ging es wieder bergauf; nach Allem was jedoch passiert ist,
hatte das Reisen auf Samoa jedoch so einen bitteren Beigeschmack. Wie schon
erwähnt, ist das Reisen auf Samoa auch nicht ganz einfach. Ich hatte Bedenken,
dass das Reisen auf Savaii mehr im Stress ausarten würde, als das ich es
genießen würde. In American Samoa hatte ich Jemanden, der mir ein Bett für
umsonst gibt und mir die Insel zeigen kann. Ich beschloss also, dass es an der
Zeit war, mir ein paar Tage eine Auszeit vom Reisen zu nehmen und mal etwas zu
entspannen, um auch die ganzen Eindrücke und Erlebnisse mal etwas zu
verabeiten. Obendrein war es auch gut, mal wieder mit Jemand vertrauten zu
kommunizieren. Ich buchte also einen Return Flug nach Pago Pago auf der
Hauptinsel American Samoas, die Tutuila genannt wird.
Ich verbrachte noch einen
weiteren entspannten Tag mit Sightseeing in Apia bevor es nach American Samoa
ging.
Die Hauptstadt (und einzig wirkliche Stadt) Samoas
Apia
Das Parlamentshaus
Apia von oben
Meine Unterkunft in Apia
Outrigger-Hotel
Natürlich in einem traditionellem Fale
Zum Schluss möchte ich noch ein
paar Worte über Samoa verlieren. Samoa hat sich mir völlig anders präsentiert
als ich gedacht habe. Die Leute legen nicht viel Wert auf Tourismus, sondern
vielmehr auf ihre Kultur. Rein objektiv betrachtet, fand ich es schon
umständlich sich auf der Insel fortzubewegen und Unterkünfte zu finden. Es war wie
so oft, dass ich nicht wirklich mit einem Plan nach Samoa gekommen bin. Das ist
aber meiner Meinung nach auf Samoa die völlig falsche Entscheidung. Um Samoa
wirklich zu genießen, muss man sich entweder in eines der großen Resorts
einbuchen oder zumindest einen groben Plan haben, was man sehen will und wo man
übernachten will. Buchen im Voraus ist in Samoa eine weise Entscheidung. Hier
mal noch ein Beispiel. Wir fuhren die Südwestküste Upolus entlang und suchten
eine Unterkunft. Niemand erzählte uns und nirgendwo bekam man einen Hinweis
darauf, dass letztes Jahr hier ein Zyklon gewütet hat. Man sucht also vergebens
nach Unterkunft, denn selbst die Touristenkarte von Upolu zeigt noch die
Standorte von Resorts und Bungalows. Die sind aber alle zerstört, wenn man dort
ankommt. Die Kultur und die lokalen Eigenheiten sind allerdings unheimlich
faszinierend. Die Tradition und Kultur ist hier um einiges ausgeprägter als
noch auf den Cook Islands. Auch die Landschaft macht einen unberührteren
Eindruck. Die Leute hier sind sehr nett, aber da sie nicht wirklich Englisch
sprechen, weiß man manchmal gar nicht, ob man willkommen oder nicht willkommen
ist. Was mich echt genervt hat, ist, dass man an jeder Sehenswürdigkeit oder
Strand Eintritt bezahlen muss, weil sie immer Teil von irgendwelchen
Familiengrundstücken sind. Es ist nicht viel, aber häuft sich dann irgendwann
doch. Vieles gleicht hier schon noch irgendwie einem Entwicklungsland.
Supermärkte, Geldautomaten und Benzin gibt es nur in der Hauptstadt Apia. All
das hat man nicht wirklich, wenn man die Insel umrundet.
Mein Fazit zu Samoa: Die Kultur
und die Natur sind der Hammer! Das ist definitiv ein Paradies, wie man es sich
vorstellt. Man muss allerdings auf einiges verzichten und sich darauf
einstellen, dass es irgendwo längere Verzögerungen und Umständlichkeiten gibt.
Für Backpacker finde ich Samoa also eher ungeeignet, da man hier doch schon
mehr als einen groben Reiseplan braucht. Samoa ist perfekt für Gruppen und
Pärchen, die Paradiesluft in einen der Resorts schnuppern wollen und einfach
mal in die samoische Kultur eintauchen wollen
Wusstet ihr, dass Samoa mal
Deutsch war? Ja, Samoa war zu Beginn des 20.Jahrhunderts eine deutsche Kolonie,
bevor es während des ersten Weltkrieges in die Hände Neuseelands fiel. Man kann
jedoch noch einige deutsche Hinterlassenschaften hier sehen. So haben viele
Menschen hier deutsche Nachnamen. Autos sind bis 2009 auf der rechten Straßenseite
gefahren. Es ist recht lustig, aber auf Samoa sieht man Autos mit den
Lenkrädern auf der rechten und auf der linken Seite des Wagens. Gefahren wird
aber nun auf der linken Seite der Straße. Samoa wechselte 2011 von der
östlichen Seite der Datumsgrenze auf die westliche Seite der Datumsgrenze,
weshalb Samoa Deutschland nun 13 Stunden voraus ist. Ja, es ist der erste Ort
auf unserer Erde an dem der neue Tag anfängt. Unglaublich aber wahr. Der
Äquator ist 40000km lang. 20000km sind es also von zu Hause auf die andere
Seite der Welt. Weiter weg kann man nicht entfernt sein. Wollt ihr wissen wie
weit ich von zu Hause entfernt bin? Das Schild auf dem letzten Bild unten habe ich in Apia gefunden.
Eine absolute Ikone auf Samoa
Die knallbunten stylischen Busse
Samoa ist unglaublich religiös
Das Deutsche Flaggendenkmal in Apia
Weiter weg von zu Hause geht nicht mehr...
Auf geht’s nun nach American
Samoa, in die Vereinigten Staaten von Amerika.
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