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Mittwoch, 26. Februar 2014

Gibbon Experience / Laos

Mal ganz ehrlich. Wer von Euch hat schon mal von Laos gehört? Laos? Was? Laos, ein Land versteckt im Dschungel Südosasiens. Laos, das große Unbekannte. Von kaum einen Land wusste ich so wenig bevor ich dorthin gereist bin. Was ich von Laos erwarten sollte, wusste ich nicht so genau. Aber genau das machte den Reiz aus im Gegensatz zu Thailand oder Bali zum Beispiel. Laos ist der einzige Staat in Südostasien ohne Anschluss zum Meer. Das Land hat eine schwierige Vergangenheit. Nachdem es von Frankreich 1953 in die Unabhängigkeit geschickt wurde, zählte es mit Kambodscha und Myanmar zu den unterentwickelsten Ländern in Südostasien. Während des Vietnamkrieges landeten über 10 Jahre unzählige US Bomben in Laos. Das Land zählt heutzutage zu den Ländern mit den meisten nicht-explodierten Objekten in der Welt. Der Osten des Landes ist gespickt mit Blindgängern und immer wieder sterben Menschen durch Detonationen. Durch diesen unschönen Nachlass hatte sich Laos vom Westen abgewandt und ist heutzutage ein sozialistischer Stadt. Buddhismus ist der Glaube. Die Menschen hier sind also kommunistische Meditationsgläubige mit Axt und Sichel ;-D



Ich trat also den Weg nach Laos an. Mit dem Bus ging es durch die Grenzkontrolle und über den Mekong, der Thailand und Laos von einander trennt. Auf der anderen Seite landete ich in Huay Xai, eine kleine Stadt am Mekong. Jetzt wollt ihr bestimmt meine ersten Eindrücke von Laos wissen. Ich sage Euch, so unbekannt das Land sein mag, die ersten Tage in Laos schlugen ein, wie eine Granate. Ich habe es gefunden. Das ultimative Abenteuer. Es nennt sich Gibbon Experience. Dieser Trip hat einfach alles verbunden, was ein Abenteuer a la Indiana Jones ausmacht. Das war mit der beste Trip auf meiner gesamten Reise. Aber langsam. Nach dem Besuch im Büro der Gibbon Experience wurde ich eingebucht für den nächsten Morgen. Den Rest des Tages bin ich also ein wenig durch Huay Xai gelaufen. Es gibt nicht wirklich viel zu sehen, außer einen schönen Sonnenuntergang am Mekong. Für ein paar erste Eindrücke reichte es aber. Es gibt hier bei weiten nicht soviele Menschen, die auf einen Haufen Leben, wie in anderen Ländern (Thailand, Philippinen, Indonesien). Auf den Straßen gibt es kaum Autos. Sehr unangenehm, aber es gab in Huay Xai nicht mal einen kleinen Shop mit Lebensmitteln. Leute verkaufen alles vor ihren Häusern. Dennoch sah alles etwas entwickelter aus als ich zunächst befürchtet hatte.





Am nächsten Morgen ging es also zur Gibbon Experience. Was ist die Geibbon Experience denn nun überhaupt? Hinter Huay Xai befindet eine unendliche Weite von unerührten Dschungel in den Bergen. Bei der Gibbon Experience handelt es sich um ein Abenteuer im Dschungel. Man wird tief in den Dschungel gefahren. 3 Tage lang wandert man dann durch den Dschungel, "Ziplined" durch die Wälder und schläft in Baumhäusern. Ich hoffe, das Besondere daran wird später noch klarer. Der Name Gibbon Experience kommt daher, dass in dem Gebiet die seltenen Gibbons leben, für deren Sicherung das Projekt Geld investiert. Auch wenn man so gut wie keine Chance hat Gibbons zu sehen, ist diese Tour alles andere als langweilig.
Mit dem Auto ging es zunächst 1,5 Stunden landeinwärts. In unserer Gruppe waren 6 Leute, 3 Amerikanerinen, eine Engländerin, ein Israeli und ich. Auf dem Weg ist mir sofort der Unterschied zum Rest von Südostasien eingefallen. Wenn man in Thailand die Landstraße entlang fährt, sieht man immer wieder Häuser, kleinere Siedlungen und Farmland. In Laos ist das anders. Hier gibt es nur Dich, die Straße und sonst weit und breit Dschungel und Berge. Das wirkt sehr authentisch. Prima. Nur ca. alle 20 Minuten kommt dir mal ein Auto entgegen. Ich fühlte mich wieder wie am Ende der Welt im Pazifik. Wir haben dann schließlich die Straße verlassen und sind auf eine 14km lange unbefestigte Straße über Stein und Fels gefahren. Sogar durch Flüsse ging es. Mitten in den Dschungel hinein. Zum Glück war Trockenzeit. In der Regenzeit müssen Leute Teile der Straße zu Fuß zurücklegen. Am Ende befand sich ein kleines Dorf, von wo aus unsere Wanderung begann. 








Nach ungefähr einer Stunde wandern durch den Dschungel kamen wir an einem Haus an, wo wir unsere Halterung für die Ziplines bekommen haben. Nach weiteren 15 Minuten waren wir da. Die erste Zipline stand auf dem Programm. Die erste Zipline kostet natürlich etwas Überwindung, denn schließlich hängt mein Leben sprichwörtlich am seidenen Faden. Nur gesichert durch die Rollvorrichtung und einem Sicherheitsseil schwang ich mich die erste Zipline hinunter. WOOOOWWWWWW!!!!! Das war fantastisch. Zunächst gleitet man noch durch den Wald un plötzlich schwebt man hinaus aus den Baumkronen und alles was man sieht ist Dschungel und Berg. Was für ein Ausblick, während die Zipline einen immer näher zur anderen Seite bringt. Teilweise 100 Meter über den Baumkronen schwebt fliegt man durch den Dschungel, gehalten nur von einem Stahlseil. Wahnsinn. Das gab mir einen richtigen Adrenalinkick. Bei Zipline 2 und 3 wurde man natürlich etwas lockerer und konnte die Aussicht besser genießen. Wenn man allerdings nicht genug Schwung hatte, dann blieb man vor dem Ende stehen und musste sich mit purer Armkraft bis zum Ende ziehen, was ganz schön anstrengend war. Dann kam aber dieser Moment. Am Ende von Zipline 4 wartete der Kracher. Ein Baumhaus, in 50 Metern Höhe. Der einzige Ein- und Ausgang sind Ziplines. Um das zu beschreiben, muss ich Euch das Video zeigen, dass ich auf den Weg ins Baumhaus gedreht habe. 






VIDEO



Was für ein Moment in diesen Baumhaus zu Landen und zu wissen, das man hier die Nacht verbringen wird. Mike, unserer laotischer Tourführer hat uns dann ganz allein gelassen im Baumhaus. Wir hatten soviel Spaß, dass wir noch weitere 2 Stunden durch den Dschungel geziplined sind. Das Abendessen wurde, wie ihr euch schon denken könnt, mit der Zipline ins Baumhaus gebracht. Die Tourguides lassen einen hier wirklich allein. Die Nacht haben wir 6 ganz allein im Baumhaus verbracht. Zu den Geräuschen des Dschungels. Ach ja, es gab sogar fließend Wasser, eine Dusche und eine Toilette im Baumhaus.










Am nächsten Tag sind wir dann noch tiefer in den Dschungel gewandert. Im Prinzip haben wir aber das gleiche gemacht wie am ersten Tag. Wandern, Ziplining, Baumhaus. Die Ziplines führten sogar über Flüsse. Zwischendurch konnten wir an einem Wasserfall baden gehen. Sogar einen Haufen durfte ich die Natur setzen :D Geschlafen haben wir in einen anderen Baumhaus, dass aber nicht ganz so imposant war, wie das am ersten Tag. 

Mit diesem Ausblick bin ich am Morgen im Baumhaus aufgewacht :)





Am letzten Tag ging es dann nach den letzten Ziplines den langen Weg zurück zum Dorf von wo aus wir zurück nach Huay Xai gefahren sind. Die Gibbon Experience ist aus vieler Hinsicht etwas ganz Besonderes. Zum einen sind da natürlich die Baumhäuser und Ziplines. Soetwas in dieser Form und in diesem Ausmaß sieht man glaube ich nur ganz selten auf dieser Erde. Die Mischung aus Adrenalin, Nervenkitzel, Wandern, pure Natur und dem Schlafen im Baumhaus ist einfach perfekt. Man fühlt sich als Teil des Dschungels. Das Wandern ist sehr fordernd. Wir sind 15km gewandert, auch über Berge in 3 Tagen. Nur einmal haben wir eine andere Gruppe kurz getroffen. Überhaupt nicht touristisch. Man hat den ganzen Dschungel für sich allein. Mit 320 US$ (230€) hat die Tour einen stolzen Preis. Aber sie ist wirklich jeden Cent wert. Und man unterstützt die Familien und den Schutz des Dschungels. Was für ein Abenteuer.

Opium wird im Dorf auch angebaut




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