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Dienstag, 14. Februar 2012

Canberra

Auf gings nach Canberra, der Hauptstadt Australiens. Ich hatte etwas gemischte Gefühle. Viele sagten mir, dass es die langweiligste Stadt Australiens ist und dort absolut, aber auch absolut gar nichts los ist. Ich wollte aber Canberra eine Chance geben und es lag ja eh auf meinem Weg zurück nach Melbourne. Zunächst einmal hat mich aber eine Kettenreaktion der ganz üblen Sorte erwischt. Als ich im Zug zurück von den Blue Mountains nach Sydney saß, fiel der Strom auf einer Teilstrecke aus, da über Sydney ein Gewitter hineinbrach. Toll. In Springwood haben sie uns herausgeschmissen. irgendwo im Nirgendwo, ohne Informationen. Wir sollten auf Busse waretn. Ich musste allerdings 18 Uhr meinen Bus nach Canberra erwischen. Da stand ich nun. Die Bahnhofsbeamten waren nicht bereit mir ein Taxi bis in die Stadt zu bezahlen, da ich keine Ticket vom Greyhoundbus vorlegen konnte. Ich hatte alles online vorher gebucht. Nach einer endlosen Diskussion konnte ich dann wenigstens von seinem Telefon die Greyhound Zentrale anrufen. Sie meinten, dass noch ein anderer Bus um 20 Uhr nach Canberra fährt. Leider war er völlig ausgebucht. Dann ein Hoffnungsschimmer. Das Gespräch in Kurzfassung: "Sebastian, there is someone who booked a seat but he didn't pay the ticket yet." "Can we kick him out off the bus?" fragte ich. "One second, I'll check this with my supervisor" ... eine Minute später ... "Sebastian, you've just got the last seat in the bus at 8pm" YES. Ich wurde dann also doch noch umgebucht auf einen späteren Bus. Jetzt konnte ich nur noch hoffen, dass wir rechtzeitig in Sydney ankommen. Irgendwann ging der Zug dann wieder und wir haben es gerade so kurz vor 8 nach Sydney geschafft. Nach elendigen 4,5 Stunden im Zug ging es dann auf die 4stündige Reise nach Canberra. Um Mitternacht bin ich dann endlich völlig geschafft in Canberra im Hostel angekommen. Ich weiß gar nicht, ob ich mich freuen sollte, dass ich es doch noch geschafft habe nach Canberra oder nicht.

Am nächsten morgen musste ich gleich wieder auschecken. Aber dann hatte ich wenigstens den ganzen Tag Zeit Canberra zu erkunden. Canberra wurde 1913 gegründet. Sydney und Melbourne konnten sich nie einigen, wer den nun Hauptstadt Australiens sein soll. Da hat man einfach entschieden eine neue Stadt namens Canberra zwischen den beiden Städten aus dem Boden zu stampfen. Nunja, mein erster Eindruck hat es auch bestätigt. Alles wirkt total künstlich. Gebäude an Gebäude gereiht. Warum eigentlich so riesige Shopping Malls für 500000 Einwohner. 4-spurige Straßen, auf denen aller 2 Minuten ein Auto entlang fährt? Gehts noch. Man fühlt sich wie in einem großen Dorf in dem Abends die Bordsteine hochgeklappt werden. Dennoch gibt es hier unzählige Parks, Museen und Kunstwerke zu betrachten. Die Stadt repräsentiert halt eine ganze Nation. Straßen werden von unzähligen Denkmälern aller Art geziert. Ich glaube die Stadt hat mehr Denkmäler und Skulpturen als Einwohner. Das ist echt übertrieben. Aber schaut euch mal Canberra auf Google Maps von oben an und ihr wisst was ich meine.
Nachdem ich die City erkundet habe, ging es zum Australian War Memorial, wo an die gefallenen australischen Soldaten in den Kriegen gedenkt wird. Danach ging es zum Lake Lake Burley Griffin, ein See der die Stadt in Nord und Süd teilt. Dann ging es in den Regierungsbezirk.

 Die City

 Die Anzac Road zum Australian War Memorial

 Australian War Memorial

 Lake Burley Griffin

 National Gallery of Australia
Hier wurden sogar Werke von Picasso, Monet und Co. ausgestellt.

 High Court of Australia (~Bundesverfassungsgericht)


 Das alte Parlamentshaus

 Das neue Parlamentshaus

Zwischen Parlamentshaus und Australian War Memorial befindet sich eine kilometerlange Schneise.

Das Highlight des Tages waren aber die Besuche im High Court, also dem höchsten Gerichtshof Australiens (Verfassungsgericht) und dem Parlamentsgebäude. Im High Court wurden mal die Gerichtsäle gezeigt und ein wenig etwas übers australische Rechtssystem erklärt. Sehr interessant.

Einer der 3 Gerichtssäle im High Court

Vom Parlament war ich sehr beeindruckt. Modern und sehr prunkvoll ausgestattet. Zu meiner Überraschung konnte man sogar in die Parlamentssäle gehen. In Australien gibt es ein Repräsentantenhaus und einen Senat. Beide Säle habe ich mir angeschaut, aber ich durfte leider nur Bilder vom Senat machen, da im Repräsentantenhaus eine Debatte stattfand. Beide Säle sehen aber in etwa gleich aus. Ich durfte sogar einer Parlamentsdebatte über die private Krankenversicherung beisitzen. Cool. Und ich sage euch, die nehmen hier kein Blatt vor den Mund. Die Debatten sind genau so hitzig wie in Deutschland.


 Und das ist die Führungsriege der Australischen Nation
Premierministerin Julia Gillard und ihre Minister

 Die Magna Carta
Die Basis der Verfassung in den Commonwealth Staaten


Der Senatssaal

Canberra ist schon mal 1 oder 2 Tage wert. Ich muss jedoch zugeben, dass ich mehr über australische Politik und Geschichte erfahren und gesehen haben als über Canberra selbst :D Aber das war es auf jeden Fall wert. Abends gegen Mitternacht ging es dann mit dem Greyhound weiter nach Melbourne.

Blue Mountains

Nachdem ich 9 Tage lang wieder etwas Großstadtfeling in Sydney geschnuppert habe, ging es auf in das kleine Örtchen namens Katoomba, das in den wunderschönen Blue Mountains liegt. Nachdem 3 Std. im Zug verbracht habe und durch die Vororte Sydneys gefahren bin, habe ich ins YHA Hostel in Katoomba eingecheckt. Dann habe ich mich gegen 1 Uhr auch gleich mal auf den Weg gemacht die Blue Mountains zu erkunden. In Deutschland war ich ja nie der Wanderfreund, aber hier gibt es hinter jeder Ecke, hinter jeder Klippe und hinter jedem Hügel etwas zu sehen. In den Blue Mountains findet man Regenwald. Und das habe ich auch gemerkt. Matschige und elendig nasse Pfade. Meine Schuhe habe ich nach dem Trip dann gleich mal weggeschmissen. Zunächst habe ich mir ein paar Lookouts und Wasserfälle angesehen. aber seht selbst.








Die Blue Mountains heißen übrigens so, weil die ätherischen Öle des Eukalyptusbaums in der Luft einen bläuligen Nebel verursachen. Dann ging es auf zur absoluten Touristenattraktion in den Blue Mountains. Den Three Sisters, 3 Felsformationen, die ihren Namen durch einen Legende bekommen haben. Der Legende nach hat ein Zauberer 3 Schwestern in Stein verwandelt, damit sie vor den Annäherungsversuchen anderer Männer beschützt werden. Naja, wie auch immer, auf jeden Fall ein tolles Naturspektakel.




Am nächsten Morgen habe ich mich dann nochmal auf eine Wanderung ins Tal begeben und dabei die Seilbahnstation besucht, einen Walk durch den Regenwaldboardwalk gemacht und alte Kohleminen besucht. Ach und nicht zu vergessen. Mal wieder ein paar Wasserfälle! Ich habe wieder unzählige Bilder gemacht. Es fällt mir immer so verdammt schwer ein paar gute auszuwählen.





Am Abend habe ich mich dann in den Zug zurück nach Sydne gesetzt, um dann von dort aus mit dem Greyhound weiter nach Canberra zu fahren. Fazit: Blue Mountains ist ein Muss für jeden, der sowieso in Sydney ist.

Samstag, 11. Februar 2012

Bondi und Manly

Nach meiner Sigthseeing Tour durch Sydney war es dann auch mal Zeit die Strände Sydneys zu erkunden. Als erstes musste ich zum Bondi Beach, dem berühmtesten Strand in Sydney. Ich bin also durch die Vororte Sydneys nach Bondi gelaufen. Irgendwie habe ich aber mindestens 2 Std. von Kings Cross gebraucht. Das müssen so um die 10km gewesen sein. Verrückt. Aber ich habe während des Laufens einen Anruf von meinen Freunden aus Hannover bekommen. Das war echt genial. Da kam mir der Weg auch gleich gar nicht mehr so lang vor. Am Bondi Beach angekommen war ich erstmal etwas erstaunt. Der Strand war absolut überfüllt mit Menschen. Man hat fast keinen Sand mehr gesehen. Denkt man sich aber die ganzen Leute weg, dann ist Bondi Beach ein echter Traumstrand. Das es sowas in einer Millionenstadt gibt, ist schon toll.
Nachdem ich den Surfern zugeschaut habe und mich wagemutig in die recht großen Wellen gestürzt habe, ist dann Pascal vorbei gekommen und wir haben uns dazu entschieden ein wenig den Küstenweg bis zum Coogee Beach entlang zu laufen. Ein echter Geheimtipp. Steile Klippen, das Rauschen des Meeres und Großstadtnatur. Einfach traumhaft. Aber seht selbst.






Am vorletzten Tag in Sydney war das Wetter zunächst recht gut. Ich wollte also nach Manly, um einen anderen Strand zu sehen. Manly liegt jedoch auf der anderen Seite der Jackson Bay direkt am Pazifischen Ozean. Ich musste also die Fähre nach Manly nehmen, was ich natürlich gleich dazu genutzt habe, um ein paar weitere Bilder von der City zu machen. Manly Beach ist nicht ganz so toll wie Bondi Beach, aber dennoch auf jeden Fall einen Besuch wert. Was ich nicht wusste, dass hier der Sydney Harbour Nationalpark angrenzt. Nach einem weiteren Kampf mit den Wellen bin ich dann durch den Nationalpark an steilen Klippen entlang zu verschiedenen Lookouts gelaufen. Ich hatte eine traumhafte Aussicht über Sydney und die Jackson Bay. Das es sowas in einer Metropole gibt, spricht für Sydney. Leider war es dann nachmittags ziemlich bewölkt, so dass die Bilder leider nicht so eindrucksvoll sind.


 North Head und South Head
Das ist das Tor für jedes Schiff in den Sydney Harbour und den Pazifischen Ozean
 Manly Beach

 Ein Water Dragon (Wasserdrache)







Am letzten Tag in Sydney wollte ich unbedingt noch auf den 305m hohen Sydney Tower, dem höchsten Gebäude Sydneys, um Sydney noch einmal von oben zu bewundern. Hier sind die Bilder.









Nun sind auch schon wieder 9 Tage in Sydney vorüber. Sydney ist immer eine Reise wert. Bevor ich nach Sydney gekommen bin, hatte ich etwas gemischte Gefühle, da mir viele Leute erzählt hatten, dass ihnen Sydney zu busy sei und sie lieber in Melbourne leben. Das kann ich allerdings nur teilweise bestätigen. Für Sightseeing ist Sydney auf jeden Fall besser als Melbourne. Es gibt hier so viel zu sehen. Sydney hat definitiv auch die besseren Strände und man hat das Gefühl, die Natur ist in die Stadt integriert. Das Nachtleben finde ich auch wesentlich besser als in Melbourne. Wenn ich mich jedoch entscheiden müsste in einer Stadt zu leben, dann würde ich mich auch für Melbourne entscheiden. Melbourne hat einfach viel mehr Kultur und Events. Allein bei den sportlichen und kulturellen Veranstaltungen ist Melbourne unschlagbar. In Melbourne ist alles kompakt im Zentrum und zu Fuß erreichbar. In Sydney ist alles viel zu weitläufig und obendrein ist das öffentliche Transportsystem in Sydney eine absolute Katastrophe. Ich habe, glaube ich, in Sydney 5 Marathons in 9 Tagen absolviert, um alles zu sehen, was ich sehen wollte.

Jetzt sitze ich gerade im Zug nach Katoomba, einer kleinen Stadt in den Blue Mountains, wo ich die nächsten 2 Tage verbringe. Morgen Abend geht es dann weiter nach Canberra, der Hauptstadt und wahrscheinlich langweiligsten Stadt Australiens :D Inzwischen war ich auch schon in 4 der insgesamt 8 Bundesstaaten Australiens. Queensland, Victoria, Tasmanien und New South Wales. Zählt man die Flüge mit, dann müsste ich auch schon um die 10000km in Australien zurückgelegt haben. Ihr hört von mir aus den Blue Mountains.