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Donnerstag, 2. Februar 2012

Tasmanien

Ich glaube diese Traumblase wird wohl nie platzen. Was mir dieses Australien bietet ist einfach der reine Wahnsinn. Nichts, aber auch gar nichts, gleicht hier auch nur annähernd einer Enttäuschung. Jedes Mal denke ich, was soll eigentlich noch kommen und jedes Mal werde ich aufs Neue überrascht. 10 Tage habe ich nun in Tasmanien verbracht. Was soll ich sagen? Was ich hier gesehen habe, ist das absolute Naturerlebnis. Allein die 10 Tage hier waren besser als jeder Urlaub, den ich jemals gemacht habe. Wie ihr wisst, haben wir uns einen Campervan gemietet. Wir hatten die ersten 7 Tage perfektes Wetter. Sonnenschein und um die 25 Grad. Besser geht’s nicht. Wir sind über Sandstrassen, Schotterstrassen, Wälder, Asphaltstrassen, Berge, Serpentinen gefahren und haben uns einfach 8 Tage treiben lassen.  Zunächst muss ich allerdings eine traurige Nachricht verkünden. Meine Speicherkarte hat wohl den Geist aufgegeben, inklusive aller Bilder der ersten 3 Tage hier in Tasmanien. Ich habe zwar die Bilder von den Mädels bekommen, allerdings habe ich so viele Bilder von Schauplätzen gemacht, die die Mädels gar nicht abfotografiert haben. Sie werden wohl für immer in meinem Kopf bleiben und ich kann sie leider nicht mit euch teilen. Die Bilder, die ihr gleich seht von den ersten 3 Tagen sind ausschließlich von meinen Travelmates.
So nun aber genug Trübsal über die verlorenen Bilder geblasen. Lasst mich Euch mal die Mädels vorstellen, mit denen ich 8 Tage herumgereist bin.



Links seht ihr Micaela aus Göteborg, Schweden. Sie ist absolut abgedreht und ist immer für einen Spaß zu haben. In der Mitte seht ihr Julia aus Leipzig. Sie war eher die etwas Ruhigere unter uns. Rechts seht ihr Alice aus Paris, Frankreich. Wenn sie will, quaselt sie wie ein Wasserfall. Wir waren ein echtes Dreamteam und haben uns super verstanden. Ich vermisse die Mädels jetzt schon. Wir hatten soviel lustige Momente. Nebenbei habe ich auch ein wenig Schwedisch gelernt. Es hat zwar eigentlich überhaupt kein Sinn aber mein erster Satz in Schwedisch ist: „Walla man har du en ormbunke“ :D Natürlich hätte ich mir manchmal eine andere männliche Person mit im Auto gewünscht, da die ein oder andere Diskussion etwas einseitig geführt wurde :D Gerade am Morgen waren die Mädels etwas hyperaktiv und haben mir gern auch mal das Bettzeug geklaut. Sätze wie: „Dreh dich mal um, ich muss mich umziehen“ sind wohl symptomatisch, wenn man mit 3 Frauen reist. Ach, ich könnte soviele Stories erzählen. Die Mädels waren einfach zum knuddeln und ich wünschte mir, wir wären noch länger herumgereist.


Und das war unser zu Hause für 8 Tage. Wir hatten einen sehr luxoriösen Campervan mit 4 Schlafplätzen, Küche mit Spüle, Mikrowelle, Gasherd, jede Menge Kochuntensilien und Kühlschrank. Es war echt genug Platz und man konnte echt gut Schlafen im Van. Ich habe mich immer mit Alice mit dem Fahren abgewechselt, da Micaela keinen Führerschein hat und Julia noch nicht über 21 ist.

Tag 1 – Von Hobart nach Mt. Field National Park

So, dann zeige ich Euch mal was wir alles gemacht haben. Lest und staunt. Nachdem wir am Flughafen in Hobart angekommen waren, haben wir direkt den Campervan abgeholt. Danach ging es kurz in die City von Hobart, um Essen einzukaufen. Weiter ging es entlang des Derwent Rivers über New Norfolk zum Mt. Field National Park. Wir haben die Russel Falls gesehen und haben am Lake Dobson das erste Mal die wahre Natur Tasmaniens gesehen. Aber seht selbst. Nicht weit vom Nationalpark haben wir dann auf einem freien Campingplatz übernachtet.







Tag 2 – Von Mt. Field National Park nach Strahan

Tag 2 hatte schon einiges zu bieten. Eigentlich ist der gesamte Süd-Westteil Tasmaniens ein einziger National Park (Franklin-Gordon Wild River National Park). Die reinste Wildnis und unbeschreiblich schöne und unberührte Natur. Zunächst ging es zum Lake St. Clair. Wir sind ein paar Wanderwege gelaufen.




Weiter ging es durch die Berge in Richtung Queenstown. Unterwegs haben wir einen weiteren Wasserfall und Lookout besichtigt, an deren Namen ich mich leider nicht mehr erinnern kann. Kurz vor Queenstown hatte ich dann einen Wow-Erlebnis. Die Aussicht von der Serpentinenstrasse hinunter ins Tal nach Queenstown war einfach atemberaubend.







Nachdem wir in Queenstown getankt und die Alkoholreserven für den Abend gesichert hatten, sind wir weiter nach Strahan an der Westküste gefahren, wo wir an einem abgelegenen Picknickplatz am Ozean übernachtet haben.

Tag 3 – Von Strahan nach Cradle Mountain

Heute war Australia Day, der Nationalfeiertag in Australien. Leider haben wir nicht wirklich etwas von den Festlichkeiten mitbekommen. Morgens ging es nach Strahan, um uns etwas das Örtchen anzuschauen. Dann ging es weiter über Zeehan und unbefestigte Straßen in die Tarkine Wilderness nach Corinna. Dieses Gebiet ist die reinste Wildniss und Corinna war das einzigste Dorf, dass wir weit und breit auf der Landkarte finden konnten. In Corinna angekommen, stellte sich heraus, dass es eigentlich gar kein Dorf ist. Hier leben keine Menschen. Corinna besteht eigentlich nur aus ein paar Ferienhäusern und ist quasi ein Lager für Alle, die in diesem Gebiet herumirren. Wir haben dort ein paar Waldspaziergänge unternommen bevor wir weiter nach Waratah gefahren sind.


In Waratah wollten wir Tanken und der Tankwart sagte kurz und bündig, dass er uns nur Sprit für 20$ geben wollte, da andere, die hier vorbei kommen, auch noch Benzin benötigen. Ein Indiz dafür, dass wir fernab der Zivilisation waren :D Schließlich sind wir abends nahe Cradle Mountain gelandet und haben auf einer Campingsite übernachtet, um unsere Geräte wieder mit Strom zu versorgen.
 
Tag 4 – Von Cradle Mountain nach Devonport

Dieser Tag war wohl das Highlight der gesamten Reise. Das Gebiet rund um Cradle Mountain ist einfach unbeschreiblich schön. Ich habe bisher nichts Vergleichbares gesehen. Wir sind am Lake Dove gestartet und sind zunächst zum Marions Lookout gewandert. Die Aussicht war überragend. Eigentlich wollten wir hier nur 2 Std. verbringen. Ein Aufstieg zum Cradle Mountain war nicht geplant. Es war hier aber so wunderschön, dass wir uns entschieden haben 4 weitere Stunden hier zu verbringen. Die Mädels haben sich dazu entschieden, um den Lake Dove herumzuwandern. Ich habe die Herausforderung gesucht und habe mich naiver Weise dazu entschieden, den Cradle Mountain zu erklimmen. Ich wollte nun unbedingt hinauf. Nur ausgerüstet mit einer Wasserflasche, Hut, Sonnenbrille, Kamera und ohne Sonnencreme machte ich mich auf den Weg. Ich wusste nicht, dass hier der härteste Aufstieg meines Lebens auf mich wartete. Nur Felsen, keine Wege, keine Metallketten zum festhalten. Lediglich ein paar Eisentangen signalisierten den Weg hinauf zum 5069 Fuß hohen Gipfel. Oben angekommen bot sich mir ein unfassbar gigantischer Ausblick über das Umland. Ich haben selten so etwas Schönes gesehen. Ich bin dann auf dem Rückweg auch um den Lake Dove zum Carpark herumgewandert. Völlig erschöpft und müde ging es dann nach Devonport, wo wir übernachtet haben. Eigentlich wollten wir noch den Nordwesten anschauen, aber wir lagen etwas in der Zeit zurück. Cradle Mountain allein hat jedoch für alles entschädigt, was wir nicht sehen konnten.
















Tag 5 – Von Devonport nach St Helens
Von Devonport sind wir dann entlang des Tamar River nach Launceston gefahren, der zweitgrößten Stadt auf Tasmanien. Wir haben die Cataract Gorge besucht und sind dort auch baden gegangen. 




Dann ging es weiter über Scottsdale nach St. Helens und haben unterwegs noch die Ralphs Falls und die Columbia Falls besucht. 





In St. Helens haben wir festgestellt, dass dort ein kleines Dorffest mit Liveband stattfindet. Wir haben uns dazu entschieden uns unter die Einheimischen zu mischen und später ein einen Schlafplatz zu suchen. Alice hat sich geopfert nichts zu trinken. Gut, wie sich später heruasstellte. Das Fest war überraschend gut. Wir haben bis 10 Uhr abends getanzt und Spaß gehabt. Sogar ein für so ein kleines Dorf überragendes Feuerwerk haben wir gesehen. Dann ging der Absturz des Abends los :D Wir haben ein paar einheimische Australier kennengelernt (und glaubt mir, dort kennt jeder jeden), die uns dann noch mit in den angrenzenden Pub genommen haben. Ich weiß gar nicht, ob mir jemals soviele Drinks spendiert wurden. Die Australier sind richtig gut drauf. Wir waren richtig gut drauf. Ich habe sogar mit Micaela Karaoke gesungen und wir haben Beifall der Australier bekommen. Ok, der Beifall galt wahrscheinlich eher Micaela :D Bis nachts um 3 haben wir gefeiert. Wir haben dann einfach illegaler Weise auf dem Parkplatz in St. Helens geschlafen.







Tag 6 – Von St. Helens nach Swansea

Es war kein guter Morgen. Katerstimmung. Vor allem bei Micaela und mir. Alice ist den ganzen Tag gefahren. Dennoch haben wir einiges gesehen an diesem Tag. Zunächst ging es zur Bay of Fire, einem traumhaft schönen Strand. Dann ging es hinunter an der Ostküste nach Coles Bay und zum Freycinet National Park. Traumhaft schöne Landschaft, Strände und glasklares Wasser. 









Übernachtet haben wir dann auf einem Campingplatz in Swansea. Ich habe ein bisschen vom Männerfinale der Australien Open in Schwarz Weiß gesehen. Später haben wir es und im Van gemütlich gemacht und haben auf meinem Laptop einen Film geschaut. Ist schon geil so ein Campervan. 

Tag 7 – Von Swansea nach Hobart

Am letzten Tag sind wir dann auf die Tasman Halbinsel gefahren, die vor allem durch ihre Steilküste geprägt ist. Es gab hier vor allem nochmal einige interessante Naturschauplätze zu sehen. Port Arthur wollten wir besuchen, es war uns aber zu teuer. Letztlich haben wir dann unsere Tasmanienrunde abends in Hobart beendet. Es war ein einmaliges Erlebnis.










Am nächsten morgen haben wir dann den Wagen gesäubert und sind ein wenig durch Hobart geschlendert. Die Mädels haben dann ihren Flug zurück nach Melbourne genommen. Ich habe während dessen die letzten 2 Tage noch in Hobart verbracht. Bisschen Sightseeing.









Heute Abend geht dann mein Flieger nach Sydney. Es ist immer so aufregend. Aber eines muss ich noch loswerden: Leute, geht nach Tasmanien! Ein spektakulärer Ort auf unserer Erde!


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