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Montag, 17. September 2012

Bungle Bungles (Purnululu NP)

Schwierige Frage: Was macht man, wenn man in einem 6000 Einwohner Dorf für 6 Tage feststeckt, weil man auf Reifen für sein Auto wartet und dafür wahrscheinlich mal wieder 300-400$ bezahlen darf? 
Einfache Antwort: Man nimmt noch mehr Geld in die Hand und stürzt sich waghalsig in das nächste Abenteuer.

So geschehen letzte Woche in Kununurra. Wir saßen fest. 2 Tage haben wir in Kununurra verbracht und haben uns im Langschlafen und Nichtstun geübt. Es war soooo langweilig. Und dann kam uns die geniale Idee. Da gab es ja noch den Purnululu Nationalpark, nur 300km von Kununurra entfernt. 300km hier in Australien ist ein Katzensprung ;) Wir haben also überlegt welche Optionen wir haben. Die beste Lösung schien uns ein Auto zu mieten. Touren und Flüge sind zu teuer. Wir haben also beschlossen ein Auto zu mieten. Auf ging es also zum Flughafen von Kununurra. Diesmal wollten wir einen richtigen Geländewagen haben, denn die Strasse ist rau. Dann haben wir tatsächlich etwas gefunden. Einen Ute mit 4WD. Insgesamt um die 400$. Erin wollte leider nicht mitkommen. Aber selbst 200$ für mich und Teresa sind wesentlich günstiger als Touren. Zack, das Ding war unser für die nächsten 2 Tage. Wir haben dann Erin in Kununurra ein Zelt und ein wenig anderes Campingzeug für die 2 Tage dagelassen und dann ging es auf. Samstag morgen 9:30 Uhr. Teresa ist den Highway gefahren und ich bin dann die Offroadstrasse zum Purnululu NP gefahren. Das war ziemlich geil. Endlich bin ich mal ein wenig Offroad mit einem gescheidten Geländewagen gefahren. 


Was wir dann in den 2 Tagen erleben durften war mal wieder ganz großes australisches Kino. Ich schreibe jetzt voller Emotionen, deshalb werde ich diese Aussage vielleicht nochmal revidieren, aber die Bungle Bungles, wie der Nationalpark auch noch genannt wird, ist glaube bis jetzt der beeindruckenste Nationalpark, in dem ich bis jetzt war. In vielen Nationalparks kann man ja immer etwas über die Entstehung auf Täfelchen lesen. Hier bist du mitten drin in der Entstehungsgeschichte. Hier kann man Millionen von Jahren in den Felsen ablesen. Nicht nur das. Kontraste sind hier aufeinander geprallt. Farbenspektakel, dass ich meinen Augen kaum glauben konnte. Feuerrote Felsen, Sattgrüne Palmen, gelbtrockenes Gras, graue Flussbetten und ein glasklar blauer Himmel. Alles in einem Blickfang. Und dann waren da ja auch noch diese magischen Bungle Bungles, Felsformationen, die wie riesengroße Bienenkörbe aussehen. Ich konnte kaum glauben, dass dies alles von der Natur geschaffen wurde. So etwas sieht man wirklich nur einmal auf der ganzen Welt und dieser Nationalpark ist für mich absolut zurecht auf der Liste des UNESCO Weltnaturerbes. Dabei ist der Park noch so jung. Die Bungle Bungles wurden 1978 überhaupt erst entdeckt.  Unglaublich. 



Aber fangen wir mal ganz von vorne an… Zuerst ging es zur Echidna Chasm. Wir sind in eine Art Schlucht gewandert, An sich nichts Besonderes, Aber die Schlucht wurde immer enger. Das faszinierende hier ist, dass das Regenwasser im laufe von Millionen von Jahren menschenbreite Risse im Sandstein geformt hat. Diese Risse sind über 100m tief und wir konnten sie entlang wandern. Absolut beeindruckend.





Dann ging es zu unserem Campingplatz für die Nacht. Dort haben wir dann auch noch den Sonnenuntergang angeschaut. Am nächsten Morgen ging es zu einem 5km langen Walk namens Mini Palme Gorge.  Zunächst startete es ähnlich wie Echidna Chasma. Am Ende gab es dieses Mal jedoch eine Art Amphittheater zu bestaunen. Man konnte richtig satrke Echos in der Schlucht hören. Am Ende gab es eine ziemlich dunkle Höhle.




Dann haben wir Zwischenstopp an einem ziemlich beeindruckenden Aussichtspunkt gemacht.



Und dann kam das absolute Highlight. Die Bungle Bungles, höchstpersönlich. Oder auch Bee-Hives (Bienenkörbe) oder Domes genannt. Hier hat es mich absolut aus den Socken gehauen. Dass die Natur so etwas Schönes und Verrücktes erschaffen kann … Unglaublich! Das gesamte Bungle Bungle Massiv wurde vor 350 Millionen Jahren durch eine Anhebung in der Erdkruste an die Oberfläche getragen. Der Sandstein wurde dann durch Wasser und Wind erodiert, so dass man hier heutzutage die typische Bienenkorbstruktur bewundern kann. Tausende und abertausende dieser Domes findet man hier. Die Orange-Schwarze Streifenstruktur setzt noch das Sahnehäubchen oben drauf. Die Domes bestehen aus 2 verschiedenen Sandsteinarten. Das Orange ist ein Eisenoxid im Sandstein, also eine Art Rost. Die schwarzen Streifen kommen durch Algenwachstum zu stande. Schaut Euch einfach die Bilder an.








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